Konservative und Sozialisten verlieren Mehrheit in Griechenland
ATHEN - Nach ihrem Wahl-Desaster suchen die griechischen Volksparteien neue Partner für eine Regierung. Die Aussichten für die Konservativen und die Sozialdemokraten der Pasok stehen schlecht: Die Zersplitterung der Parteienlandschaft bei der Parlamentswahl und das Erstarken linkssozialistischer und faschistischer Kräfte macht die Suche nach einer neuen Mehrheit für das vereinbarte Sparprogramm schwierig. Der Wahlausgang setzte die Finanzmärkte am Montag massiv unter Druck. Die EU-Kommission pochte mit Blick auf die Märkte auf die Einhaltung des strikten Sparkurses in Athen.
Deutschland: Industrieaufträge steigen im März stärker als erwartet
BERLIN - Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im März stärker als erwartet gestiegen. Die Aufträge seien laut vorläufigen Zahlen bereinigt um 2,2 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,4 Prozent erwartet. Zudem war der Anstieg im Februar mit 0,6 Prozent etwas stärker als zuvor ermittelt (plus 0,4 Prozent). Im Jahresvergleich fielen die Auftragseingänge um 1,3 Prozent. Hier hatten die Experten mit einem Rückgang um 2,6 Prozent gerechnet, nachdem die Auftragseingänge im Februar um 6,0 Prozent gesunken waren.
Nervöse Märkte nach Wahlen in Griechenland und Frankreich
FRANKFURT/PARIS - Die Wahlergebnisse in Griechenland und Frankreich haben die Anleger am Montag in Atem gehalten. Nachdem Euro und Aktienmärkte zunächst massiv unter Druck gerieten, beruhigte sich die Lage im weiteren Handelsverlauf. Als hohen Unsicherheitsfaktor nannten Analysten die problematische Regierungsbildung in Griechenland. Die Sorgen um einen möglichen Austritt Athens aus dem Euro sind wieder allgegenwärtig. Der Wahlausgang in Frankreich entsprach zwar insgesamt den Markterwartungen, doch Experten zweifeln am Reformwillen des neuen sozialistischen Präsidenten François Hollande. Insgesamt dürfte der Kampf gegen die Schuldenkrise schwieriger werden.
Monti und Hollande wollen eng auf Wachstum hinarbeiten
ROM - Der italienische Regierungschef Mario Monti will mit dem neuen französischen Staatspräsidenten François Hollande eng für mehr Wachstum in Europa zusammenarbeiten. Monti sagte Hollande am späten Sonntagabend am Telefon, Italien wolle mit Frankreich vor allem im europäischen Rahmen kooperieren, 'mit dem Ziel einer immer effizienteren und auf Wirtschaftswachstum ausgerichteten Union'. Hollande habe diese Auffassung geteilt und wünsche ebenfalls eine enge Zusammenarbeit der Regierungen, teilte Montis Amt in Rom mit. Das von Monti auf einen harten Sparkurs gebrachte Italien steckt in einer Rezession und braucht dringend eine wirtschaftliche Erholung.
Handelskammer: Schwebezustand bei Investitionen in Griechenland
BERLIN - Der Leiter der deutsch-griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen, Martin Knapp, rechnet nach den Parlamentswahlen mit einem fortdauernden Stillstand bei Investitionen in Griechenland. 'Investoren kommen ja im Moment ohnehin nicht nach Griechenland, oder auch Griechen selber, die investieren könnten, tun es nicht. Jeder wartet ab, was kommt', sagte Knapp am Montag dem Deutschlandfunk.
Ökonomen: Wahlen in Frankreich und Griechenland erschweren Kampf gegen Krise
FRANKFURT - Die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland vom Wochenende dürften den Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise nicht gerade erleichtern. Während der Präsidentschaftswechsel in Frankreich den gesamteuropäischen Sparkurs untergraben könnte, steigt in Griechenland mit den drastischen Verlusten der beiden Volksparteien die Gefahr einer abermaligen Staatspleite. Zu diesem Ergebnis kommen Bankvolkswirte in ersten Stellungsnahmen. Selbst ein Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum kann demnach nicht mehr ausgeschlossen werden, sollte sich die neue Regierung nicht zum vereinbarten Spar- und Reformkurs bekennen.
Spanien schließt Steuergelder für Bankenrettung nicht mehr aus
MADRID - Spanien schließt den Einsatz von Steuergeldern zur Rettung kriselnder Banken nicht mehr aus. 'Wenn staatliche Mittel nötig sein sollten, um das Finanzsystem zu retten, würden wir darauf zurückgreifen', sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag in einem Interview des Radiosenders Onda Cero. Bisher hatte die konservative Regierung die Linie vertreten, in keinem Fall Steuergelder zur Sanierung von Geldinstituten aufzubringen.
Berenberg-Chefökonom: Euro-Rettung nach Wahlen vor neuen Hürden
FRANKFURT - Nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland sieht Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding die Euro-Rettung vor neuen Hürden. 'Es ist eine prekäre Situation, die vor allen Dingen erfordert, dass Deutschland und Frankreich möglichst rasch auf eine gemeinsame Linie kommen und den Märkten signalisieren, dass sie die Lage in Europa unter Kontrolle halten werden - und zwar egal, wie es in Griechenland ausgehen wird', sagte Schmieding am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
'Weiser' Bofinger: Merkels Euro-Antikrisenstrategie gescheitert
BERLIN - Der 'Wirtschaftsweise' Peter Bofinger hat den Kurs der Bundesregierung in der Euro-Schuldenkrise scharf kritisiert. 'Insgesamt hat die Strategie der Bundesregierung, die Krise über einen maximalen Marktdruck und dadurch forcierte prozyklisch wirkende Sparprogramme zu lösen, völligen Schiffbruch erlitten', erklärte Bofinger in einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Montag in Berlin.
Kauder erwartet keine Neuverhandlung des Fiskalpakts
BERLIN - Der Fiskalpakt zur Euro-Stabilisierung wird aus Sicht von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) auch mit dem neuen französischen Präsidenten François Hollande Bestand haben. 'Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Fiskalpakt neu verhandelt werden muss', sagte Kauder vor Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. In einigen EU-Staaten seien die Vereinbarungen schon verabschiedet, in Irland stehe ein Referendum bevor. 'Ich glaube, dass da kein Spielraum besteht.'
'Weiser' Bofinger - Merkels Euro-Antikrisenstrategie gescheitert
BERLIN - Der 'Wirtschaftsweise' Peter Bofinger hat den Kurs der Bundesregierung in der Euro-Schuldenkrise scharf kritisiert. 'Insgesamt hat die Strategie der Bundesregierung, die Krise über einen maximalen Marktdruck und dadurch forcierte prozyklisch wirkende Sparprogramme zu lösen, völligen Schiffbruch erlitten', erklärte Bofinger in einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Montag in Berlin.
Österreichs Kanzler Faymann hofft auf neue Beschäftigungspolitik
WIEN - Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann sieht nach dem Wahlsieg François Hollandes Chancen für eine neue Beschäftigungspolitik in Europa. 'Ich bin überzeugt, es gibt keinen Politiker, der das Sparen beenden kann', sagte der sozialdemokratische Regierungschef dem Österreichischen Rundfunk ORF. 'Aber es muss auch gleichzeitig investiert werden in Beschäftigung', ergänzte der Kanzler.
Berlin lehnt Nachverhandlung über Fiskalpakt weiter ab
BERLIN - Die Bundesregierung lehnt auch nach dem Wahlsieg des Sozialisten François Hollande in Frankreich Nachverhandlungen über den europäischen Fiskalpakt ab. 'Aus unserer Sicht ist eine Neuverhandlung nicht möglich', sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Hollande hatte im Wahlkampf immer wieder solche Nachverhandlungen verlangt. Zu dessen Forderung nach einem ergänzenden Wachstumspakt sagte Seibert, Wachstum sei immer schon eine 'zweite Säule der europäischen Krisenbewältigungspolitik'.
Bundesregierung besteht auf Rettungskurs für Griechenland
BERLIN - Die Bundesregierung will am Rettungskurs für Griechenland von einer neuen Regierung in Athen nicht rütteln lassen. Auch nach den Wahlen in Griechenland müsse es bei den jetzigen internationalen Vereinbarungen bleiben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Sie seien für Griechenland der beste Weg aus der Krise hin zu mehr Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.
Merkel lehnt Neuverhandlung über Fiskalpakt strikt ab
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt auch nach der Wahl von François Hollande zu Frankreichs neuem Präsidenten Nachverhandlungen zum europäischen Fiskalpakt ab. 'Das geht einfach nicht', sagte Merkel am Montag in Berlin. 'Der Fiskalpakt ist beschlossen und muss jetzt weiterbearbeitet werden.' Die zwischen 25 EU-Ländern geschlossenen Vereinbarungen stünden nicht zur Disposition. Hollande hatte im Wahlkampf immer wieder Nachverhandlungen verlangt.
Tarifrunde bei VW beginnt - IG Metall will 6,5 Prozent mehr Geld
SALZGITTER/WOLFSBURG - Mitten im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie beginnen am Dienstag in Salzgitter die Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag bei Volkswagen. Die IG Metall verlangt für die rund 102 000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke und der VW-Finanztochter 6,5 Prozent mehr Geld. Ihre Entgeltforderung liegt damit auf demselben Niveau, das sie für den Flächentarifvertrag in der Branche anstrebt.
Trotz Schuldenkrise verzeichnet deutsche Industrie dickes Auftragsplus
BERLIN - Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind trotz der Euro-Schuldenkrise im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Aufträge seien laut vorläufigen Zahlen bereinigt um 2,2 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,4 Prozent erwartet. Zudem war der Anstieg im Februar mit 0,6 Prozent etwas stärker als zuvor ermittelt (plus 0,4 Prozent). Volkswirte erwarten allerdings nur eine leichte Erholung der Industrieproduktion und wollten noch nicht von einem stabilen Aufwärtstrend sprechen.
IAB: Ein Viertel weniger offene Stellen in der Industrie
NÜRNBERG - In der deutschen Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich ein Ende des Job-Booms ab. Im ersten Quartal hätten Unternehmen gut ein Viertel weniger freie Stellen angeboten als noch vor einem Jahr, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg. Maschinen- und Elektrotechnik-Unternehmen sowie Autohersteller hätten die Zahl ihrer freien Stellen binnen Jahresfrist sogar um 31 Prozent auf nur noch 30.200 abgeschmolzen, berichtet das IAB unter Berufung auf eine Unternehmens-Umfrage.
Rato als Chef der spanischen Großbank Bankia zurückgetreten
MADRID - Der Präsident der kriselnden spanischen Großbank Bankia, Rodrigo Rato, ist am Montag überraschend zurückgetreten. Der frühere Generaldirektor des Weltwährungsfonds (IWF) begründete die Entscheidung in einem Kommuniqué damit, dass sein Rücktritt das Beste für das Unternehmen sei.
Merkel verspricht Hollande gute Zusammenarbeit
BERLIN - Nach dem Machtwechsel in Frankreich will Bundeskanzlerin Angela Merkel auch mit dem neuem Präsidenten François Hollande eng zusammenarbeiten. Bereits am kommenden Dienstag wird der langjährige Sozialistenchef erstmals im Kanzleramt erwartet. Merkel kündigte an, ihn 'mit offenen Armen' zu empfangen. Hollandes Forderung nach Nachverhandlungen über den europäischen Fiskalpakt lehnte sie weiterhin ab. Zu Ergänzungen zeigte sie sich aber bereit.
Spanien schließt Steuergelder für Bankenrettung nicht mehr aus
MADRID - Spanien schließt bei der Rettung kriselnder Banken den Einsatz von Steuergeldern nicht mehr aus. 'Wenn staatliche Mittel nötig sein sollten, um das Finanzsystem zu retten, würden wir darauf zurückgreifen', sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag. Der Ex-Generaldirektor des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, erklärte überraschend seinen Rücktritt als Präsident der spanischen Großbank Bankia. Das Geldinstitut gilt aufgrund der Vielzahl zweifelhafter Immobilienpapiere in seinen Bilanzen als einer der größten Problemfälle in der spanischen Bankenkrise.
Schäuble: Zuwachs bei Steuereinnahmen wohl nicht mehr so hoch
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Erwartungen an weitere üppige Mehreinnahmen für den Staat im Zuge der neuen Steuerschätzung gedämpft. Der Zuwachs werde vermutlich nicht mehr so hoch ausfallen wie in früheren Prognosen, sagte Schäuble am Montag in Berlin auf dem Steuerberaterkongress.
Schäuble skeptisch über rasche Einigung über Finanzsteuer
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich skeptisch über eine rasche Einigung auf eine europaweite Finanzsteuer gezeigt. Ob dies in der Kürze der Zeit zu schaffen sei, könne er nicht sagen. Aber er arbeite mit großem Nachdruck daran, sagte Schäuble am Montag in Berlin auf dem Steuerberaterkongress.
/rob/jsl
ATHEN - Nach ihrem Wahl-Desaster suchen die griechischen Volksparteien neue Partner für eine Regierung. Die Aussichten für die Konservativen und die Sozialdemokraten der Pasok stehen schlecht: Die Zersplitterung der Parteienlandschaft bei der Parlamentswahl und das Erstarken linkssozialistischer und faschistischer Kräfte macht die Suche nach einer neuen Mehrheit für das vereinbarte Sparprogramm schwierig. Der Wahlausgang setzte die Finanzmärkte am Montag massiv unter Druck. Die EU-Kommission pochte mit Blick auf die Märkte auf die Einhaltung des strikten Sparkurses in Athen.
Deutschland: Industrieaufträge steigen im März stärker als erwartet
BERLIN - Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im März stärker als erwartet gestiegen. Die Aufträge seien laut vorläufigen Zahlen bereinigt um 2,2 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,4 Prozent erwartet. Zudem war der Anstieg im Februar mit 0,6 Prozent etwas stärker als zuvor ermittelt (plus 0,4 Prozent). Im Jahresvergleich fielen die Auftragseingänge um 1,3 Prozent. Hier hatten die Experten mit einem Rückgang um 2,6 Prozent gerechnet, nachdem die Auftragseingänge im Februar um 6,0 Prozent gesunken waren.
Nervöse Märkte nach Wahlen in Griechenland und Frankreich
FRANKFURT/PARIS - Die Wahlergebnisse in Griechenland und Frankreich haben die Anleger am Montag in Atem gehalten. Nachdem Euro und Aktienmärkte zunächst massiv unter Druck gerieten, beruhigte sich die Lage im weiteren Handelsverlauf. Als hohen Unsicherheitsfaktor nannten Analysten die problematische Regierungsbildung in Griechenland. Die Sorgen um einen möglichen Austritt Athens aus dem Euro sind wieder allgegenwärtig. Der Wahlausgang in Frankreich entsprach zwar insgesamt den Markterwartungen, doch Experten zweifeln am Reformwillen des neuen sozialistischen Präsidenten François Hollande. Insgesamt dürfte der Kampf gegen die Schuldenkrise schwieriger werden.
Monti und Hollande wollen eng auf Wachstum hinarbeiten
ROM - Der italienische Regierungschef Mario Monti will mit dem neuen französischen Staatspräsidenten François Hollande eng für mehr Wachstum in Europa zusammenarbeiten. Monti sagte Hollande am späten Sonntagabend am Telefon, Italien wolle mit Frankreich vor allem im europäischen Rahmen kooperieren, 'mit dem Ziel einer immer effizienteren und auf Wirtschaftswachstum ausgerichteten Union'. Hollande habe diese Auffassung geteilt und wünsche ebenfalls eine enge Zusammenarbeit der Regierungen, teilte Montis Amt in Rom mit. Das von Monti auf einen harten Sparkurs gebrachte Italien steckt in einer Rezession und braucht dringend eine wirtschaftliche Erholung.
Handelskammer: Schwebezustand bei Investitionen in Griechenland
BERLIN - Der Leiter der deutsch-griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen, Martin Knapp, rechnet nach den Parlamentswahlen mit einem fortdauernden Stillstand bei Investitionen in Griechenland. 'Investoren kommen ja im Moment ohnehin nicht nach Griechenland, oder auch Griechen selber, die investieren könnten, tun es nicht. Jeder wartet ab, was kommt', sagte Knapp am Montag dem Deutschlandfunk.
Ökonomen: Wahlen in Frankreich und Griechenland erschweren Kampf gegen Krise
FRANKFURT - Die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland vom Wochenende dürften den Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise nicht gerade erleichtern. Während der Präsidentschaftswechsel in Frankreich den gesamteuropäischen Sparkurs untergraben könnte, steigt in Griechenland mit den drastischen Verlusten der beiden Volksparteien die Gefahr einer abermaligen Staatspleite. Zu diesem Ergebnis kommen Bankvolkswirte in ersten Stellungsnahmen. Selbst ein Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum kann demnach nicht mehr ausgeschlossen werden, sollte sich die neue Regierung nicht zum vereinbarten Spar- und Reformkurs bekennen.
Spanien schließt Steuergelder für Bankenrettung nicht mehr aus
MADRID - Spanien schließt den Einsatz von Steuergeldern zur Rettung kriselnder Banken nicht mehr aus. 'Wenn staatliche Mittel nötig sein sollten, um das Finanzsystem zu retten, würden wir darauf zurückgreifen', sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag in einem Interview des Radiosenders Onda Cero. Bisher hatte die konservative Regierung die Linie vertreten, in keinem Fall Steuergelder zur Sanierung von Geldinstituten aufzubringen.
Berenberg-Chefökonom: Euro-Rettung nach Wahlen vor neuen Hürden
FRANKFURT - Nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland sieht Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding die Euro-Rettung vor neuen Hürden. 'Es ist eine prekäre Situation, die vor allen Dingen erfordert, dass Deutschland und Frankreich möglichst rasch auf eine gemeinsame Linie kommen und den Märkten signalisieren, dass sie die Lage in Europa unter Kontrolle halten werden - und zwar egal, wie es in Griechenland ausgehen wird', sagte Schmieding am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
'Weiser' Bofinger: Merkels Euro-Antikrisenstrategie gescheitert
BERLIN - Der 'Wirtschaftsweise' Peter Bofinger hat den Kurs der Bundesregierung in der Euro-Schuldenkrise scharf kritisiert. 'Insgesamt hat die Strategie der Bundesregierung, die Krise über einen maximalen Marktdruck und dadurch forcierte prozyklisch wirkende Sparprogramme zu lösen, völligen Schiffbruch erlitten', erklärte Bofinger in einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Montag in Berlin.
Kauder erwartet keine Neuverhandlung des Fiskalpakts
BERLIN - Der Fiskalpakt zur Euro-Stabilisierung wird aus Sicht von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) auch mit dem neuen französischen Präsidenten François Hollande Bestand haben. 'Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Fiskalpakt neu verhandelt werden muss', sagte Kauder vor Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. In einigen EU-Staaten seien die Vereinbarungen schon verabschiedet, in Irland stehe ein Referendum bevor. 'Ich glaube, dass da kein Spielraum besteht.'
'Weiser' Bofinger - Merkels Euro-Antikrisenstrategie gescheitert
BERLIN - Der 'Wirtschaftsweise' Peter Bofinger hat den Kurs der Bundesregierung in der Euro-Schuldenkrise scharf kritisiert. 'Insgesamt hat die Strategie der Bundesregierung, die Krise über einen maximalen Marktdruck und dadurch forcierte prozyklisch wirkende Sparprogramme zu lösen, völligen Schiffbruch erlitten', erklärte Bofinger in einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Montag in Berlin.
Österreichs Kanzler Faymann hofft auf neue Beschäftigungspolitik
WIEN - Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann sieht nach dem Wahlsieg François Hollandes Chancen für eine neue Beschäftigungspolitik in Europa. 'Ich bin überzeugt, es gibt keinen Politiker, der das Sparen beenden kann', sagte der sozialdemokratische Regierungschef dem Österreichischen Rundfunk ORF. 'Aber es muss auch gleichzeitig investiert werden in Beschäftigung', ergänzte der Kanzler.
Berlin lehnt Nachverhandlung über Fiskalpakt weiter ab
BERLIN - Die Bundesregierung lehnt auch nach dem Wahlsieg des Sozialisten François Hollande in Frankreich Nachverhandlungen über den europäischen Fiskalpakt ab. 'Aus unserer Sicht ist eine Neuverhandlung nicht möglich', sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Hollande hatte im Wahlkampf immer wieder solche Nachverhandlungen verlangt. Zu dessen Forderung nach einem ergänzenden Wachstumspakt sagte Seibert, Wachstum sei immer schon eine 'zweite Säule der europäischen Krisenbewältigungspolitik'.
Bundesregierung besteht auf Rettungskurs für Griechenland
BERLIN - Die Bundesregierung will am Rettungskurs für Griechenland von einer neuen Regierung in Athen nicht rütteln lassen. Auch nach den Wahlen in Griechenland müsse es bei den jetzigen internationalen Vereinbarungen bleiben, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Sie seien für Griechenland der beste Weg aus der Krise hin zu mehr Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.
Merkel lehnt Neuverhandlung über Fiskalpakt strikt ab
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt auch nach der Wahl von François Hollande zu Frankreichs neuem Präsidenten Nachverhandlungen zum europäischen Fiskalpakt ab. 'Das geht einfach nicht', sagte Merkel am Montag in Berlin. 'Der Fiskalpakt ist beschlossen und muss jetzt weiterbearbeitet werden.' Die zwischen 25 EU-Ländern geschlossenen Vereinbarungen stünden nicht zur Disposition. Hollande hatte im Wahlkampf immer wieder Nachverhandlungen verlangt.
Tarifrunde bei VW beginnt - IG Metall will 6,5 Prozent mehr Geld
SALZGITTER/WOLFSBURG - Mitten im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie beginnen am Dienstag in Salzgitter die Verhandlungen über einen neuen Haustarifvertrag bei Volkswagen
Trotz Schuldenkrise verzeichnet deutsche Industrie dickes Auftragsplus
BERLIN - Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind trotz der Euro-Schuldenkrise im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Aufträge seien laut vorläufigen Zahlen bereinigt um 2,2 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,4 Prozent erwartet. Zudem war der Anstieg im Februar mit 0,6 Prozent etwas stärker als zuvor ermittelt (plus 0,4 Prozent). Volkswirte erwarten allerdings nur eine leichte Erholung der Industrieproduktion und wollten noch nicht von einem stabilen Aufwärtstrend sprechen.
IAB: Ein Viertel weniger offene Stellen in der Industrie
NÜRNBERG - In der deutschen Metall- und Elektroindustrie zeichnet sich ein Ende des Job-Booms ab. Im ersten Quartal hätten Unternehmen gut ein Viertel weniger freie Stellen angeboten als noch vor einem Jahr, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg. Maschinen- und Elektrotechnik-Unternehmen sowie Autohersteller hätten die Zahl ihrer freien Stellen binnen Jahresfrist sogar um 31 Prozent auf nur noch 30.200 abgeschmolzen, berichtet das IAB unter Berufung auf eine Unternehmens-Umfrage.
Rato als Chef der spanischen Großbank Bankia zurückgetreten
MADRID - Der Präsident der kriselnden spanischen Großbank Bankia, Rodrigo Rato, ist am Montag überraschend zurückgetreten. Der frühere Generaldirektor des Weltwährungsfonds (IWF) begründete die Entscheidung in einem Kommuniqué damit, dass sein Rücktritt das Beste für das Unternehmen sei.
Merkel verspricht Hollande gute Zusammenarbeit
BERLIN - Nach dem Machtwechsel in Frankreich will Bundeskanzlerin Angela Merkel auch mit dem neuem Präsidenten François Hollande eng zusammenarbeiten. Bereits am kommenden Dienstag wird der langjährige Sozialistenchef erstmals im Kanzleramt erwartet. Merkel kündigte an, ihn 'mit offenen Armen' zu empfangen. Hollandes Forderung nach Nachverhandlungen über den europäischen Fiskalpakt lehnte sie weiterhin ab. Zu Ergänzungen zeigte sie sich aber bereit.
Spanien schließt Steuergelder für Bankenrettung nicht mehr aus
MADRID - Spanien schließt bei der Rettung kriselnder Banken den Einsatz von Steuergeldern nicht mehr aus. 'Wenn staatliche Mittel nötig sein sollten, um das Finanzsystem zu retten, würden wir darauf zurückgreifen', sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag. Der Ex-Generaldirektor des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, erklärte überraschend seinen Rücktritt als Präsident der spanischen Großbank Bankia. Das Geldinstitut gilt aufgrund der Vielzahl zweifelhafter Immobilienpapiere in seinen Bilanzen als einer der größten Problemfälle in der spanischen Bankenkrise.
Schäuble: Zuwachs bei Steuereinnahmen wohl nicht mehr so hoch
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Erwartungen an weitere üppige Mehreinnahmen für den Staat im Zuge der neuen Steuerschätzung gedämpft. Der Zuwachs werde vermutlich nicht mehr so hoch ausfallen wie in früheren Prognosen, sagte Schäuble am Montag in Berlin auf dem Steuerberaterkongress.
Schäuble skeptisch über rasche Einigung über Finanzsteuer
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich skeptisch über eine rasche Einigung auf eine europaweite Finanzsteuer gezeigt. Ob dies in der Kürze der Zeit zu schaffen sei, könne er nicht sagen. Aber er arbeite mit großem Nachdruck daran, sagte Schäuble am Montag in Berlin auf dem Steuerberaterkongress.
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