Euro-Krisenländer feiern Erfolge am Anleihemarkt
DUBLIN/LISSABON/FRANKFURT - Die Euro-Krisenstaaten Irland und Portugal haben zur Wochenmitte Erfolge an den Anleihemärkten feiern können. Dank der Aussicht auf radikale Hilfsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das Vertrauen gegenüber der Gemeinschaftswährung zumindest kurzfristig wieder gestiegen, was den Ländern unter dem Rettungsschirm zugute kommt. Während sich die Lage in den Problemstaaten entspannt, musste Deutschland erstmals seit Monaten wieder Zinsen bieten, um sich kurzfristig Geld zu besorgen.
Lockere Geldpolitik treibt Gold auf Sechs-Monatshoch
LONDON/FRANKFURT - Die ultralockere Geldpolitik der führenden Notenbanken treibt den Goldpreis wieder in die Höhe. Am Mittwoch kletterte der Kurs für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls auf 1.779,10 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als sechs Monaten. Analysten erwarten weiteren Auftrieb.
USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im August stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht sei die Zahl um 7,8 Prozent auf 4,82 Millionen Häuser geklettert, teilte die 'National Association of Realtors' am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 4,56 Millionen Häuser gerechnet. Im Juli war der Anstieg noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Japans Zentralbank lockert Geldpolitik - Aktien ziehen an
TOKIO - Die japanische Zentralbank hat die Märkte mit einer drastischen Lockerung der geldpolitischen Zügel überrascht. Die Bank of Japan (BoJ) kündigte am Mittwoch eine Aufstockung des Programms zum Kauf von Anleihen an: Das Volumen werde von zuletzt 70 Billionen Yen auf 80 Billionen Yen (derzeit etwa 778 Mrd Euro) erhöht. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte legte daraufhin an der Börse in Tokio um rund 1,2 Prozent auf 9232,21 Punkte zu, der höchste Schlussstand seit vier Monaten. Nicht alle Ökonomen hatten mit der BoJ-Entscheidung gerechnet. Finanzminister Jun Azumi begrüßte den Schritt der BoJ. Dies sei mehr als man erwartet habe.
'SZ': EZB-Chef Draghi offen für Veröffentlichung von Sitzungsprotokollen
MÜNCHEN - EZB-Chef Mario Draghi ist einem Pressebericht zufolge dazu bereit, über eine zeitnahe Veröffentlichung der bisher geheimen Sitzungsprotokolle der Europäischen Zentralbank (EZB) nachzudenken. Wie die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) ohne Angabe konkreter Quellen berichtet, zeige sich Draghi offen für eine solche Änderung. Bisher werden die Mitschriften der EZB-Ratssitzungen nicht zeitnah veröffentlicht, sondern die Ratsbeschlüsse nach der Sitzung vor der Presse erläutert. Andere große Notenbanken wie die US-Zentralbank Fed, die Bank of England oder die japanische Notenbank publizieren hingegen regelmäßig Sitzungsprotokolle.
Urteil: Kommunale Kindergärten müssen Steuern zahlen
MÜNCHEN - Auf Städte und Gemeinden in Deutschland kommen neue Probleme beim Ausbau der Kinderbetreuung zu: Nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs in München dürfen kommunale Kindertagesstätten nicht von der Steuer befreit werden. Die Einrichtungen unterlägen als gewerbliche Betriebe genauso der Pflicht zur Körperschaftssteuer wie private Betreiber und dürften daher nicht begünstigt werden, erklärte das oberste deutsche Steuergericht in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung.
USA: Baugenehmigungen sinken - Baubeginne legen zu
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Baugenehmigungen im August gesunken, während die Baubeginne zulegten. Im Monatsvergleich sank die Zahl der Genehmigungen um 1,0 Prozent auf annualisiert 803.000, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 796.000 gerechnet. Allerdings hatten die Baugenehmigungen im Vormonat sehr stark um 6,7 Prozent zugelegt.
Prognose: Inflationsrate im Euroraum sinkt unter 2 Prozent
BERLIN - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erwartet für den Euroraum 2013 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent nach 2,4 Prozent in diesem Jahr. Die Europäische Zentralbank hätte damit ihr mittelfristiges Ziel von knapp unter 2 Prozent erreicht. Die schwache Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit dämpften den Preisauftrieb, sagte der Vorsitzende des BdB-Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik, Stefan Schilbe, am Mittwoch in Berlin. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland dürfte nach der BdB-Prognose im kommenden Jahr bei 1,1 Prozent liegen. Die Zahl der Arbeitslosen werde voraussichtlich ganz leicht auf knapp über 2,9 Millionen steigen.
ADAC: Spritpreis gibt deutlich nach
MÜNCHEN - Der Benzinpreis hat nach den Rekordständen der vergangenen Wochen wieder nachgegeben. Im bundesweiten Durchschnitt müssen Autofahrer nach dem Ende der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg laut ADAC für einen Liter Super E10 derzeit 1,666 Euro bezahlen, 3,5 Cent weniger als noch vor einer Woche, wie der Autoclub am Mittwoch in München mitteilte. In einzelnen Städten pendelt der Spritpreis aber weiter um die bisherige Höchstmarke von 1,70 Euro je Liter. Diesel wurde binnen Wochenfrist um einen Cent billiger und kostet derzeit 1,524 Euro je Liter. Die Spritpreise schwanken je nach Region und Tag teilweise deutlich und können an einzelnen Stationen erheblich vom Durchschnittspreis abweichen.
Bank of England: Entscheidungen zu Anleihekäufen einstimmig gefallen - Minutes
LONDON - Die jüngste Entscheidung über unveränderte Anleihekäufe der britischen Notenbank sowie die Beibehaltung des Leitzinses ist einstimmig gefallen. Alle neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hätten wie bereits im August dafür gestimmt, die geplanten Käufe bei 375 Milliarden Pfund und den Leitzins auf 0,5 Prozent zu belassen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Notenbanksitzung vom 5. und 6. September. Die meisten Ausschuss-Mitglieder wollten die kommenden Monate abwarten, um die Wirkung ihrer Krisenmaßnahmen abzuwarten. Einige Ausschuss-Mitglieder gingen aber davon aus, dass zu gegebener Zeit weitere Maßnahmen notwendig werden könnten.
/rob/hbr
DUBLIN/LISSABON/FRANKFURT - Die Euro-Krisenstaaten Irland und Portugal haben zur Wochenmitte Erfolge an den Anleihemärkten feiern können. Dank der Aussicht auf radikale Hilfsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das Vertrauen gegenüber der Gemeinschaftswährung zumindest kurzfristig wieder gestiegen, was den Ländern unter dem Rettungsschirm zugute kommt. Während sich die Lage in den Problemstaaten entspannt, musste Deutschland erstmals seit Monaten wieder Zinsen bieten, um sich kurzfristig Geld zu besorgen.
Lockere Geldpolitik treibt Gold auf Sechs-Monatshoch
LONDON/FRANKFURT - Die ultralockere Geldpolitik der führenden Notenbanken treibt den Goldpreis wieder in die Höhe. Am Mittwoch kletterte der Kurs für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) des Edelmetalls auf 1.779,10 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als sechs Monaten. Analysten erwarten weiteren Auftrieb.
USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im August stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht sei die Zahl um 7,8 Prozent auf 4,82 Millionen Häuser geklettert, teilte die 'National Association of Realtors' am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 4,56 Millionen Häuser gerechnet. Im Juli war der Anstieg noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Japans Zentralbank lockert Geldpolitik - Aktien ziehen an
TOKIO - Die japanische Zentralbank hat die Märkte mit einer drastischen Lockerung der geldpolitischen Zügel überrascht. Die Bank of Japan (BoJ) kündigte am Mittwoch eine Aufstockung des Programms zum Kauf von Anleihen an: Das Volumen werde von zuletzt 70 Billionen Yen auf 80 Billionen Yen (derzeit etwa 778 Mrd Euro) erhöht. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte legte daraufhin an der Börse in Tokio um rund 1,2 Prozent auf 9232,21 Punkte zu, der höchste Schlussstand seit vier Monaten. Nicht alle Ökonomen hatten mit der BoJ-Entscheidung gerechnet. Finanzminister Jun Azumi begrüßte den Schritt der BoJ. Dies sei mehr als man erwartet habe.
'SZ': EZB-Chef Draghi offen für Veröffentlichung von Sitzungsprotokollen
MÜNCHEN - EZB-Chef Mario Draghi ist einem Pressebericht zufolge dazu bereit, über eine zeitnahe Veröffentlichung der bisher geheimen Sitzungsprotokolle der Europäischen Zentralbank (EZB) nachzudenken. Wie die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) ohne Angabe konkreter Quellen berichtet, zeige sich Draghi offen für eine solche Änderung. Bisher werden die Mitschriften der EZB-Ratssitzungen nicht zeitnah veröffentlicht, sondern die Ratsbeschlüsse nach der Sitzung vor der Presse erläutert. Andere große Notenbanken wie die US-Zentralbank Fed, die Bank of England oder die japanische Notenbank publizieren hingegen regelmäßig Sitzungsprotokolle.
Urteil: Kommunale Kindergärten müssen Steuern zahlen
MÜNCHEN - Auf Städte und Gemeinden in Deutschland kommen neue Probleme beim Ausbau der Kinderbetreuung zu: Nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs in München dürfen kommunale Kindertagesstätten nicht von der Steuer befreit werden. Die Einrichtungen unterlägen als gewerbliche Betriebe genauso der Pflicht zur Körperschaftssteuer wie private Betreiber und dürften daher nicht begünstigt werden, erklärte das oberste deutsche Steuergericht in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung.
USA: Baugenehmigungen sinken - Baubeginne legen zu
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Baugenehmigungen im August gesunken, während die Baubeginne zulegten. Im Monatsvergleich sank die Zahl der Genehmigungen um 1,0 Prozent auf annualisiert 803.000, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 796.000 gerechnet. Allerdings hatten die Baugenehmigungen im Vormonat sehr stark um 6,7 Prozent zugelegt.
Prognose: Inflationsrate im Euroraum sinkt unter 2 Prozent
BERLIN - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erwartet für den Euroraum 2013 eine Inflationsrate von 1,9 Prozent nach 2,4 Prozent in diesem Jahr. Die Europäische Zentralbank hätte damit ihr mittelfristiges Ziel von knapp unter 2 Prozent erreicht. Die schwache Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit dämpften den Preisauftrieb, sagte der Vorsitzende des BdB-Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik, Stefan Schilbe, am Mittwoch in Berlin. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland dürfte nach der BdB-Prognose im kommenden Jahr bei 1,1 Prozent liegen. Die Zahl der Arbeitslosen werde voraussichtlich ganz leicht auf knapp über 2,9 Millionen steigen.
ADAC: Spritpreis gibt deutlich nach
MÜNCHEN - Der Benzinpreis hat nach den Rekordständen der vergangenen Wochen wieder nachgegeben. Im bundesweiten Durchschnitt müssen Autofahrer nach dem Ende der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg laut ADAC für einen Liter Super E10 derzeit 1,666 Euro bezahlen, 3,5 Cent weniger als noch vor einer Woche, wie der Autoclub am Mittwoch in München mitteilte. In einzelnen Städten pendelt der Spritpreis aber weiter um die bisherige Höchstmarke von 1,70 Euro je Liter. Diesel wurde binnen Wochenfrist um einen Cent billiger und kostet derzeit 1,524 Euro je Liter. Die Spritpreise schwanken je nach Region und Tag teilweise deutlich und können an einzelnen Stationen erheblich vom Durchschnittspreis abweichen.
Bank of England: Entscheidungen zu Anleihekäufen einstimmig gefallen - Minutes
LONDON - Die jüngste Entscheidung über unveränderte Anleihekäufe der britischen Notenbank sowie die Beibehaltung des Leitzinses ist einstimmig gefallen. Alle neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hätten wie bereits im August dafür gestimmt, die geplanten Käufe bei 375 Milliarden Pfund und den Leitzins auf 0,5 Prozent zu belassen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Notenbanksitzung vom 5. und 6. September. Die meisten Ausschuss-Mitglieder wollten die kommenden Monate abwarten, um die Wirkung ihrer Krisenmaßnahmen abzuwarten. Einige Ausschuss-Mitglieder gingen aber davon aus, dass zu gegebener Zeit weitere Maßnahmen notwendig werden könnten.
/rob/hbr