WESTERSTEDE (dpa-AFX) - Der Oldenburger Energieversorger EWE hat eine neue Pipeline für den Weitertransport von Flüssigerdgas (LNG) im Nordwesten Niedersachsens in Betrieb genommen. Nach dem Testbetrieb strömt nun regulär Gas durch die Pipeline, wie ein EWE-Sprecher am Montag sagte. Die EWE-Tochtergesellschaft GTG Nord als Ferngasnetzbetreiber schloss die Leitung an das deutsche Gasnetz an. Mit der rund 70 Kilometer langen Pipeline will EWE in Wilhelmshaven angelandetes LNG nach der Umwandlung in den gasförmigen Zustand zu seinen bestehenden Erdgasspeichern bei Jemgum im Landkreis Leer transportieren und so zur Energiesicherheit beitragen.
Die Kapazität der Pipeline beträgt bis zu sechs Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Das genügt laut EWE, um bis zu vier Millionen Haushalte zu versorgen. Später soll mit der Leitung, die durch die Landkreise Friesland, Ammerland und Leer verläuft, auch grüner Wasserstoff transportiert werden. Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbaren Energien hergestellt.
EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler sagte in einer Mitteilung, der Bau der Pipeline sei ein Kraftakt in "enorm kurzer Zeit" gewesen. "Die Inbetriebnahme der Zukunftsleitung und die Bereitstellung von Transportkapazitäten markiert einen weiteren wichtigen, logischen Schritt auf dem Weg zu einer zuverlässigen und nachhaltigen Energieversorgung", sagte Dohler. Die Pipeline wurde in rund neun Monaten gebaut. Dass überhaupt so zügig gebaut werden konnte, ermöglichte das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes.