Erdgas: Wie lang kann Gazprom noch liefern?

Veröffentlicht am 10.03.2022, 14:04
Aktualisiert 10.03.2022, 14:09
© Reuters.
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Investing.com – Nach dem gestrigen Flash-Crash der Ölpreise kommt es heute bereits wieder zu einer ordentlichen Erholung von über fünf Prozent. Die Volatilität an den Rohstoffmärkten dürfte uns jedoch noch einige Zeit begleiten.

Die USA haben bereits einen Importstopp für russisches Öl, Gas und Kohle verhängt. Russland droht indes die europäische Gasversorgung über die Nord Stream 1 Pipeline einzustellen, als Reaktion darauf, dass Nord Stream 2 auf Eis gelegt wurde.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz macht sich auf der deutschen Seite dafür stark, den Gasimport über Nord Stream 1 zu boykottieren. Demzufolge nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Gaslieferungen früher oder später wirklich eingestellt werden.

Gleichzeitig gibt Russland bekannt, dass die Ukraine daran schuld sei, wenn die Gaslieferungen über die Ukraine nach Europa ins Stocken gerät. Russische Truppen kontrollieren nur zwei der vier Pumpstationen auf ukrainischem Hoheitsgebiet.

Während Russland eine Versorgungssicherheit über diesen Weg gewährleistet, könne es also nur an den beiden Pumpstationen liegen, die in ukrainischer Hand sind, wenn kein Gas mehr nach Europa fließt, wie Bloomberg berichtete.

Der stellvertretende russische Energieminister Pawel Sorokin erklärte:

„Wir möchten betonen und warnen, dass jegliche Unterbrechungen oder Provokationen an den Pumpstationen in den Verantwortungsbereich der Ukraine fallen.“

Laut Sorokin hat der ukrainische Gaspipeline-Betreiber LLC Gas TSO Gazprom (MCX:GAZP) darüber informiert, dass es Risiken für den russischen Gastransit nach Europa gebe.

Sollte es also zu einer Lieferunterbrechung kommen, wird vorerst nicht zweifelsfrei gesagt werden können, was die Ursache dafür ist.

Während sich Europa gemeinschaftlich Gedanken darüber macht, wie man Unabhängigkeit von der russischen Energie erlangt und ob ein Energieboykott infrage kommt, bringt der Kreml selbst diese Option auf den Tisch.

Der Kreml-Sprecher Dmitir Peskow erklärte, dass man aufgrund der verhängten Sanktionen überdenken muss, inwieweit man den Energielieferverpflichtungen überhaupt noch nachkommt.

Von Marco Oehrl

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