FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer für die Konjunktur der Eurozone: Das Wachstum der Geldmenge in der Wirtschaft zieht deutlich stärker an als erwartet und die Kreditvergabe der Banken schrumpft weniger stark. Die breit gefasste Geldmenge M3 sei im Dezember um 4,1 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gestiegen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Das ist der stärkste Anstieg seit April 2009. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg von 3,7 Prozent gerechnet.
In den drei Monaten bis Januar erhöhte sich die Geldmenge M3 um 3,6 Prozent, nach 3,1 Prozent im vorhergehenden Zeitraum. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg von 3,4 Prozent.
Die enger gefasste Geldmenge M1, die als vorlaufender Konjunkturindikator gilt, stieg im Dezember mit 9,0 Prozent deutlich stärker als im Vormonat (7,9 Prozent).
Die Kreditvergabe der Banken im Euroraum sinkt in immer geringerem Tempo. Im Januar lag sie um 0,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr. In den beiden Vormonaten war die Kreditvergabe um 0,5 (Dezember) und 0,9 Prozent (November) geschrumpft. Die schwache Kreditvergabe ist ein Grund für die extrem lockere Geldpolitik der EZB. Zuletzt hatte die Notenbank ein großangelegtes Anleihekaufprogramm angekündigt.
"Die Zahlen untermauern das wirtschaftliche Erholungsszenario", schreibt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Insbesondere der weitere Anstieg des M1-Geldmengenwachstum sei in diesem Zusammenhang zu erwähnen, aber auch der zweite monatliche Zuwachs beim Kreditvolumen. Mittelfristig sollte dies dazu beitragen, die konjunkturelle Entwicklung zu stützen und die Inflationserwartungen zu erhöhen.