von Robert Zach
Investing.com - Die US-Notenbank könnte ihren Leitzins bis Frühjahr 2023 auf eine Spanne von 4,5 Prozent bis 4,75 Prozent anheben, so Charles Evans, Leiter der Fed-Niederlassung Chicago.Auf der nächsten Sitzung Anfang November gehe es um die Frage, ob die Leitzinsen um 50 oder 75 Basispunkte angehoben werden sollen, sagte er. Er hält einen Zinsanstieg um weitere 125 Basispunkte in den nächsten zwei Monaten für angemessen. Das würde die Fed Funds in eine Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent bringen.
Die Zentralbank hätte auf den wachsenden Inflationsdruck sehr viel schneller mit Zinserhöhungen reagieren müssen, als sie es letztlich getan hat, so Evans. Jetzt sei es notwendig, den eingeschlagenen Weg beizubehalten.
Evans zeigte sich gleichwohl zuversichtlich, dass es der Fed gelingen wird, die Inflation mit ihrer "restriktiveren" Geldpolitik einzudämmen. Er bekräftigte, dass "die US-Wirtschaft sehr stark ist", was sich in einem gesunden Arbeitsmarkt widerspiegelt, warnte aber auch, dass die Aufrechterhaltung dieses Zustands "bei höheren Zinssätzen eine größere Herausforderung sein wird".
In den USA hat sich die Inflation zuletzt etwas abgeschwächt. Der Anstieg des Verbraucherpreisindex verlangsamte sich im August auf 8,3 Prozent, nach 8,5 Prozent im Juli und 9,1 Prozent im Mai. Allerdings ging er nicht so stark zurück wie erwartet. Zudem war der Großteil des Rückgangs hauptsächlich auf niedrigere Preise für Benzin und andere Kraftstoffe zurückzuführen. Dementsprechend stieg die Kernrate im August auf 6,3 Prozent gegenüber 5,9 Prozent im Juli.