Investing.com - Die US-Notenbank räumte ein, dass das Ende höherer Inflationsraten noch kaum absehbar ist. Charles Evans, Präsident der Federal Reserve von Chicago, sagte am Freitag, dass die Inflationsraten in den USA auch im Jahr 2022 wahrscheinlich auf hohem Niveau bleiben werden. Dem Notenbanker zufolge dürfte sich die Inflation jedoch in der zweiten Jahreshälfte etwas abschwächen.
Der Verbraucherpreisindex war zuletzt mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit 40 Jahren gestiegen. Größter Preistreiber bleiben die hohen Energiekosten, die aufgrund der Folgen des Krieges in der Ukraine zuletzt stark gestiegen sind.
Auf dem alljährlichen Breakfast der Prairie State College Foundation sagte Evans auch, dass der Federal Open Market Committee (FOMC) in diesem Jahr mit sieben und im Jahr 2023 mit drei Zinsanhebungen rechnet. Überdies könne er sich eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte in diesem Jahr "vorstellen".
Die nächste Fed-Sitzung findet in etwas mehr als vier Wochen statt. Der Markt rechnet derzeit fest mit einer Anhebung der Fed Funds Rate um 50 Basispunkte auf der Mai-Sitzung. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes liegt bei über 70 Prozent.
Ferner lobte Evans den am Freitag vorgestellten Arbeitsmarktbericht des US-Arbeitsministeriums und betonte, es sei gut, dass das "Stellenwachstum robust" weiter sei.
Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, entstanden außerhalb der Landwirtschaft 431.000 neue Stellen. Analysten hatten im Durchschnitt mit 490.000 neuen Stellen gerechnet. Zudem sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um weitere 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent.