FULDA (dpa-AFX) - Die EVG-Tarifvorstände haben kurz vor Beginn der nächsten Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn erneut ein verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite gefordert. "Es muss endlich ein ordentliches, verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch kommen", sagte Verhandler Kristian Loroch am Dienstag in Fulda. Dort sollten am Morgen die Gespräche zwischen der Gewerkschaft und dem bundeseigenen Konzern über einen neuen Tarifvertrag für etwa 180 000 Beschäftigte beginnen.
"Wir hoffen, dass wir endlich ans Verhandeln kommen und dass wir über Inhalte reden", sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. "Ich bin halb zuversichtlich, dass Bewegung rein kommt. Wir warten nach wie vor auf ein verhandlungsfähiges Angebot, dass sich an den Strukturen unserer Forderungen orientiert."
Die Deutsche Bahn und die EVG verhandeln seit Ende Februar über einen neuen Tarifvertrag. Nach zwei Warnstreiks ist der Ausgang der Gespräche am Dienstag völlig offen. Auch wann sie enden, ist unklar. Es könnte auch am Mittwoch weiterverhandelt werden.
Die EVG fordert im Tarifkonflikt bei der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahnunternehmen mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die DB hat angekündigt, sich bei einem Angebot vor allem an der Tarifeinigung des öffentlichen Dienstes zu orientieren. Ein solches Angebot lehnte Ingenschay am Dienstagmorgen erneut ab, weil "wir bahnspezifische Forderungen haben".