STUTTGART (dpa-AFX) - Im Streit um den Rückkauf der EnBW -Aktien durch den damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) hat sich der seinerzeit amtierende EnBW-Chef Hans-Peter Villis zu Wort gemeldet. In einem Interview der 'Stuttgarter Nachrichten' (Montag) wehrte er sich gegen den Verdacht, die wirtschaftlichen Perspektiven des Energiekonzerns zu optimistisch berechnet zu haben. 'Wir haben da nichts vorgemacht, nichts geschönt, sondern wie ein ehrenwerter schwäbischer Kaufmann gearbeitet.'
Alle Analysen seien in jener Zeit 'zu dem klaren Ergebnis gekommen, dass der Wert der EnBW-Aktie im Bereich zwischen 38 und 42 Euro lag', sagte Villis dem Blatt. Mappus hatte im Dezember 2010 der EDF die EnBW-Aktien zu einem Stückpreis von 40 Euro plus 1,50 Euro Dividende abgekauft. Das war nicht nur aus Sicht von SPD und Grünen zu viel. Der Münchner Finanzwissenschaftler Wolfgang Ballwieser war im Dezember vergangenen Jahres in einem Gutachten für die Staatsanwaltschaft Stuttgart aber zu dem Ergebnis gekommen, der Wert der EnBW-Aktie habe damals unter 35 Euro gelegen.
Villis war von 2007 bis Herbst 2012 EnBW-Chef. Mit Blick auf die anhaltenden Debatten um den EnBW-Deal warnte Villis gegenüber dem Blatt zugleich vor einem dauerhaften Schaden für den drittgrößten deutschen Energiekonzern. 'Die immer wieder kehrenden Diskussionen um den EnBW-Deal und den Wert des Unternehmens haben schon damals dem Konzern geschadet und helfen ihm auch jetzt nicht, in einer Zeit des Umbruchs ruhig arbeiten zu können.'
Neue Details zum Rückkauf der EnBW-Aktien hatten am Wochenende für Wirbel gesorgt. Laut 'Stuttgarter Nachrichten' geht aus Vernehmungsprotokollen von EdF-Vertretern für den EnBW-Untersuchungsausschuss im Stuttgarter Landtag hervor, dass es für das Land keinen Handlungsdruck gab, mit dem Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) den am Landtag vorbei eingefädelten EnBW-Deal vor drei Jahren begründet hatte. SPD und Grüne sehen sich dadurch in ihrer Auffassung bestätigt, dass das Land zuviel für das Aktien-Paket bezahlt hat. Die CDU rät hingegen zur Vorsicht bei den teils widersprüchlichen Aussagen aus Frankreich.
Grüne und SPD wollen nun die bislang nicht öffentlich zugänglichen Vernehmungsprotokolle, die dem EnBW-Untersuchungsausschuss seit Freitag vorliegen, in einer öffentlichen Sitzung verlesen lassen. Sie wollen bei der nächsten Sitzung des Untersuchungsausschusses einen entsprechenden Antrag stellen, kündigten die Obmänner von Grünen und SPD, Uli Sckerl und Sascha Binder, gegenüber der 'Südwest Presse' (Montag) an. 'Die Öffentlichkeit soll sich selbst ein Bild darüber machen können, welche Widersprüche es gibt und wie die EdF Herrn Mappus den Preis diktieren konnte', sagte Binder der Zeitung.
Baden-Württemberg hatte unter dem damaligen CDU-Regierungschef Mappus den EnBW-Anteil vom französischen Energiekonzern EdF übernommen. Der Geheimdeal war am 6. Dezember 2010 unterzeichnet worden. Für knapp fünf Milliarden Euro wurde das Land damit neben den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) zweiter EnBW-Hauptaktionär./skf/DP/zb
Alle Analysen seien in jener Zeit 'zu dem klaren Ergebnis gekommen, dass der Wert der EnBW-Aktie im Bereich zwischen 38 und 42 Euro lag', sagte Villis dem Blatt. Mappus hatte im Dezember 2010 der EDF
Villis war von 2007 bis Herbst 2012 EnBW-Chef. Mit Blick auf die anhaltenden Debatten um den EnBW-Deal warnte Villis gegenüber dem Blatt zugleich vor einem dauerhaften Schaden für den drittgrößten deutschen Energiekonzern. 'Die immer wieder kehrenden Diskussionen um den EnBW-Deal und den Wert des Unternehmens haben schon damals dem Konzern geschadet und helfen ihm auch jetzt nicht, in einer Zeit des Umbruchs ruhig arbeiten zu können.'
Neue Details zum Rückkauf der EnBW-Aktien hatten am Wochenende für Wirbel gesorgt. Laut 'Stuttgarter Nachrichten' geht aus Vernehmungsprotokollen von EdF-Vertretern für den EnBW-Untersuchungsausschuss im Stuttgarter Landtag hervor, dass es für das Land keinen Handlungsdruck gab, mit dem Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) den am Landtag vorbei eingefädelten EnBW-Deal vor drei Jahren begründet hatte. SPD und Grüne sehen sich dadurch in ihrer Auffassung bestätigt, dass das Land zuviel für das Aktien-Paket bezahlt hat. Die CDU rät hingegen zur Vorsicht bei den teils widersprüchlichen Aussagen aus Frankreich.
Grüne und SPD wollen nun die bislang nicht öffentlich zugänglichen Vernehmungsprotokolle, die dem EnBW-Untersuchungsausschuss seit Freitag vorliegen, in einer öffentlichen Sitzung verlesen lassen. Sie wollen bei der nächsten Sitzung des Untersuchungsausschusses einen entsprechenden Antrag stellen, kündigten die Obmänner von Grünen und SPD, Uli Sckerl und Sascha Binder, gegenüber der 'Südwest Presse' (Montag) an. 'Die Öffentlichkeit soll sich selbst ein Bild darüber machen können, welche Widersprüche es gibt und wie die EdF Herrn Mappus den Preis diktieren konnte', sagte Binder der Zeitung.
Baden-Württemberg hatte unter dem damaligen CDU-Regierungschef Mappus den EnBW-Anteil vom französischen Energiekonzern EdF übernommen. Der Geheimdeal war am 6. Dezember 2010 unterzeichnet worden. Für knapp fünf Milliarden Euro wurde das Land damit neben den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) zweiter EnBW-Hauptaktionär./skf/DP/zb