NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der deutsche Arbeitsmarkt verliert nach Einschätzung von Experten weiter an Schwung. Darauf weise eine der schwächsten Herbstbelebungen seit Jahren hin. Als Folge der Konjunkturflaute sei die Zahl der Arbeitslosen im Oktober verglichen mit dem Vormonat nur um 50.000 auf 2,74 Millionen gesunken, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken und Konjunkturforscher am Donnerstag in einer dpa-Umfrage.
Der im Oktober übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit fiele somit nur halb so stark aus wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Herbstbelebung ist Teil der typischen Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt. Sie folgt auf die zumeist flaue Sommerpause, weil viele Unternehmen wegen Werksferien die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter verschieben.
Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte die Zahl der Erwerbslosen nach Angaben der Experten erstmals seit Februar 2010. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Zahl teils um mehr als 300.000 unter dem Vorjahresniveau gelegen. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Dienstag (30.10.) bekanntgeben.
Die Tendenz auf dem Arbeitsmarkt sei inzwischen 'durchwachsen', sagte Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. 'Im Vergleich zum Vorjahr läuft der Arbeitsmarkt nicht mehr so rund.' Die wegen der Konjunkturabschwächung und der Staatsschuldenkrise verunsicherten Unternehmen zögerten immer mehr mit der Einstellung neuer Mitarbeiter. Auch Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut ist überzeugt: 'Die Tendenz der vergangenen Monate setzt sich erst mal auf dem Arbeitsmarkt fort und sorgt saisonbereinigt für weiter steigende Arbeitslosenzahlen.'
Fast alle Experten gehen allerdings nur von einer vorübergehenden Schwäche am Arbeitsmarkt aus. 'Unterstellt, dass sich die Eurokrise nicht verschlimmert, dürfte die Industrie in der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder neue Leute einstellen', sagte Ifo-Experte Henzel. Mit einem baldigen 'Turnaround' auf dem Arbeitsmarkt rechnet auch Deutsche-Bank-Volkswirt Heiko Peters: 'Wenn dann wieder die Exporte zunehmen, wovon wir ausgehen, wird das auch die deutsche Konjunktur und mit etwas Verzögerung auch den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen.' Für das Jahr 2012 rechnet er allerdings im Schnitt mit 2,98 Million Erwerbslosen./kts/DP/hbr
Der im Oktober übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit fiele somit nur halb so stark aus wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Herbstbelebung ist Teil der typischen Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt. Sie folgt auf die zumeist flaue Sommerpause, weil viele Unternehmen wegen Werksferien die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter verschieben.
Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte die Zahl der Erwerbslosen nach Angaben der Experten erstmals seit Februar 2010. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Zahl teils um mehr als 300.000 unter dem Vorjahresniveau gelegen. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Dienstag (30.10.) bekanntgeben.
Die Tendenz auf dem Arbeitsmarkt sei inzwischen 'durchwachsen', sagte Commerzbank
Fast alle Experten gehen allerdings nur von einer vorübergehenden Schwäche am Arbeitsmarkt aus. 'Unterstellt, dass sich die Eurokrise nicht verschlimmert, dürfte die Industrie in der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder neue Leute einstellen', sagte Ifo-Experte Henzel. Mit einem baldigen 'Turnaround' auf dem Arbeitsmarkt rechnet auch Deutsche-Bank-Volkswirt Heiko Peters: 'Wenn dann wieder die Exporte zunehmen, wovon wir ausgehen, wird das auch die deutsche Konjunktur und mit etwas Verzögerung auch den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen.' Für das Jahr 2012 rechnet er allerdings im Schnitt mit 2,98 Million Erwerbslosen./kts/DP/hbr