Investing.com - Im Kampf gegen die Inflation wird die EZB die Leitzinsen auch im neuen Jahr weiter anheben. Das sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde.
In einem Interview mit der kroatischen Zeitung Jutarnji List, das am Samstag veröffentlicht wurde, sagte Lagarde, dass die Rezession in der Eurozone voraussichtlich nur von kurzer Dauer und von geringer Tiefe sein werde.Für 2023 sei mit einem Wachstumsclip von 0,5 Prozent zu rechnen, 2024 und 2025 dann mit einer Rückkehr zu früheren Wachstumsraten, ergänzte sie. Diese Prognosen setzen jedoch voraus, dass es keine zusätzlichen Schocks oder eine Verschlimmerung der derzeitigen Schwierigkeiten gibt.
Es müsse sichergestellt werden, dass sich die Inflationserwartungen nicht entankern und die Lohnentwicklung nicht noch zusätzliches Öl ins Feuer gießt, so Lagarde, die auf die Bedeutung dieses Prozesses hinwies, da es noch schlimmer wäre, wenn sich die Inflation in der Wirtschaft festsetzen würde.
Um die Inflation zu bekämpfen und die Inflationserwartungen glaubwürdig zu verankern, hat die EZB den Leitzins im vergangenen Jahr viermal auf 2,5 Prozent angehoben. Das ist der höchste Stand seit 2008.
Die Inflation liegt aktuell auf den höchsten Werten der vergangenen Jahrzehnte und deutlich oberhalb der Zielmarke der EZB von 2 Prozent. Laut der Dezember-Prognose der Europäischen Zentralbank würde die Inflationsrate im Euroraum im Jahr 2025 im Durchschnitt bei 2,3 Prozent liegen.
Lagarde gab der kroatischen Zeitung das Interview, als das EU-Land Kroatien zum Jahreswechsel den Euro anstelle der Landeswährung Kuna einführte. Zugleich trat das beliebte Urlaubsland an der Adria dem grenzfreien Schengen-Raum bei.
von Robert Zach