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EZB: Weidmann signalisiert Bereitschaft für Ankauf von Kreditpaketen

Veröffentlicht am 26.03.2014, 11:11

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bundesbankchef Jens Weidmann hat sich aufgeschlossen gegenüber Ankäufen privater Kreditpakete durch die Europäische Zentralbank (EZB) gezeigt. In einem Interview des Finanzdienstes "Market News International" (MNI) signalisierte er auch Offenheit für andere ungewöhnliche geldpolitische Instrumente zur Krisenbekämpfung. Vor allem der starke Euro, eine Belastung für Exporteure im Euroraum, bereitet der EZB derzeit Kopfzerbrechen.

Laut Weidmann, der auch im EZB-Rat sitzt, sind breit angelegte Staatsanleihekäufe der Notenbank nicht völlig vom Tisch. Er selbst scheint jedoch kein Anhänger der sogenannten "Quantitativen Lockerung" zu sein, der sich bereits die Notenbanken Amerikas, Großbritanniens und Japans bedient haben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Wegen des Verbots monetärer Staatsfinanzierung spricht sich Weidmann eher dafür aus, private Kredite in gebündelter Form auf die Bücher der EZB zu nehmen. Dies sei "eine Option", sagte er MNI. Allerdings kämen nur Papiere mit Top-Bonitätsnote in Frage. Ähnliche Planspiele hatte Notenbankchef Mario Draghi bereits auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos angestellt.

Bundesbankpräsident Weidmann betonte, dass das hohe Kursniveau des Euro derzeit noch kein Problem darstelle. Sollte die Gemeinschaftswährung jedoch weiter steigen, könnte dies Risiken für den Inflationsausblick bergen. Ein steigender Wechselkurs verteuert Waren aus dem Euroraum im Ausland und belastet so die Exportwirtschaft. Der ohnehin sehr gedämpfte Preisauftrieb könnte weiter abnehmen, wenn die wirtschaftliche Erholung ins Stocken gerät. Die EZB muss ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent verteidigen. Derzeit liegt die Teuerungsrate deutlich niedriger, so dass bei einem weiteren Absinken durchaus geldpolitische Maßnahmen denkbar wären.

Weidmann nannte gegenüber MNI auch negative Einlagenzinsen auf Überschussliquidität, die Geschäftsbanken bei der EZB horten, als Möglichkeit, die Euro-Aufwertung zu bremsen. Dabei würde quasi durch einen Strafzins auf geparktes Zentralbankgeld versucht, mehr Mittel in die Realwirtschaft umzulenken. Dieses geldpolitische Instrument wurde von der Notenbank allerdings noch nie eingesetzt. Dementsprechend ungewiss wären die Erfolgsaussichten. Doch auch der finnische EZB-Vertreter Erkki Liikanen brachte es am Dienstag in einem Interview des "Wall Street Journal" wieder ins Gespräch. Eigentlich gilt er wie Weidmann eher nicht als Anhänger geldpolitischer Experimente.

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