BRÜSSEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das deutsche Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, hat die Rolle der Medien in der Euro-Krise kritisiert. 'Erst vereinfachen und dann übertreiben', fasste Asmussen die Aufgaben der Pressevertreter am Freitag bei einer Rede in Brüssel mit Bezug auf eine angebliche Dienstanweisung des britischen Magazins 'The Economist' zusammen. Vereinfachen sei in Ordnung - übertreiben nicht, so Asmussen. An etlichen Beispielen versuchte der ehemalige Staatssekretär des deutschen Finanzministeriums vorzuführen, wie die Medien in der Krise komplexe Zusammenhänge unzureichend dargestellt hätten.
So sei beispielsweise die Situation in Irland und Portugal - beide Länder stehen unter dem Euro-Rettungsschirm - so komplex, dass eine zweiseitige Profi-Analyse oft nicht ausreiche, um sie angemessen zu erörtern. Im Frühling 2010 sei der deutschen Kanzlerin Angela Merkel die im Zusammenhang mit dem ersten Rettungspaket für Griechenland vor dem Bundestag gemachte Äußerung 'die Zukunft des Euro steht auf dem Spiel' von der Presse falsch ausgelegt worden. Nachrichtenagenturen hätten als Einzeiler berichtet 'Merkel stellt Zukunft der Eurozone in Frage'. 'Wenn Sie ein Händler wären - was würden Sie machen?', fragte Asmussen sein Publikum rhetorisch.
Allerdings sieht das Direktoriumsmitglied vor allem die EZB-Vertreter selbst in der Pflicht, ihre Kommunikationsstrategien an die 'schöne neue Welt' der Medien anzupassen. Als Vermittler zwischen Märkten und Politik stehe die Notenbank durch die Krise vor neuen Aufgaben. 'Wir engagieren uns mehr, wir erklären mehr', sagte Asmussen. Die Märkte mahnte er, sich auf die tatsächlichen Äußerungen von Notenbankern zu konzentrieren und nicht auf das, was die Medien daraus machen./hbr/bgf
So sei beispielsweise die Situation in Irland und Portugal - beide Länder stehen unter dem Euro-Rettungsschirm - so komplex, dass eine zweiseitige Profi-Analyse oft nicht ausreiche, um sie angemessen zu erörtern. Im Frühling 2010 sei der deutschen Kanzlerin Angela Merkel die im Zusammenhang mit dem ersten Rettungspaket für Griechenland vor dem Bundestag gemachte Äußerung 'die Zukunft des Euro steht auf dem Spiel' von der Presse falsch ausgelegt worden. Nachrichtenagenturen hätten als Einzeiler berichtet 'Merkel stellt Zukunft der Eurozone in Frage'. 'Wenn Sie ein Händler wären - was würden Sie machen?', fragte Asmussen sein Publikum rhetorisch.
Allerdings sieht das Direktoriumsmitglied vor allem die EZB-Vertreter selbst in der Pflicht, ihre Kommunikationsstrategien an die 'schöne neue Welt' der Medien anzupassen. Als Vermittler zwischen Märkten und Politik stehe die Notenbank durch die Krise vor neuen Aufgaben. 'Wir engagieren uns mehr, wir erklären mehr', sagte Asmussen. Die Märkte mahnte er, sich auf die tatsächlichen Äußerungen von Notenbankern zu konzentrieren und nicht auf das, was die Medien daraus machen./hbr/bgf