Investing.com - Die Zinsen müssen noch "deutlich und stetig steigen, um ein Niveau zu erreichen, das ausreichend restriktiv ist", damit das Inflationsziel von 2 % erreicht werden könne, sagte Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), am Dienstag auf einem von der Sveriges Riksbank organisierten Symposium.
"Was als relativer Preisschock begann, hat sich allmählich in einen breit angelegten Anstieg des allgemeinen Preisniveaus verwandelt. Die vorläufigen Inflationsdaten für Dezember deuten auf einen fortgesetzten Anstieg des zugrundeliegenden Preisdrucks hin, auch wenn die Energiepreisinflation von einem unangenehm hohen Niveau aus nachgelassen hat", betonte Schnabel. Um die Inflation einzudämmen, müssten die Finanzierungsbedingungen weiter gestrafft werden, sagte sie.
Die Inflation im Euroraum ist im Dezember zwar weiter zurückgegangen - diesmal auf 9,2 %. Jedoch erreichte die Kernrate mit 5,2 % ein neues Rekordhoch. Diese misst die Inflation ohne Berücksichtigung volatiler Preise für Energie und Lebensmittel, die im Allgemeinen schwer vorhersagbar sind und kurzfristig starken Schwankungen unterliegen.
Der Leitzins im Euroraum liegt derzeit bei 2,50 %. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte vor kurzem weitere Zinserhöhungen in Aussicht und signalisierte, dass das Anhebungstempo von einem halben Prozentpunkt bei den kommenden Sitzungen wahrscheinlich beibehalten werden würde. Die nächste EZB-Sitzung findet am 2. Februar statt.
von Robert Zach