Investing.com – In einem Gastbeitrag für die Financial Times erklärte der bekannte Ökonom Mohamed El-Erian, dass es nach den Turbulenzen im Bankensektor immer wahrscheinlicher werde, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession und Stagflation abrutscht.
"Das rot-blinkende Licht, welches vom US-Bankenbeben ausgelöst wurde und von Ökonomen mit einer globalen Ansteckung in Verbindung gebracht wird, ist erloschen", schrieb El-Erian, sagte jedoch, dass es noch zu früh sei, um Entwarnung zu geben.
Seiner Ansicht nach wird die Folge der jüngsten Krise sein, dass das Bankensystem vorsichtiger wird, was wahrscheinlich zu einer erheblichen Kreditverknappung führt.
"Das Rot hat sich aufgrund einer langsameren wirtschaftlichen Ansteckung in ein gelb-blinkendes Licht verwandelt. Dessen wichtigster Übertragungskanal, die geringere Kreditvergabe an die Wirtschaft, erhöht nicht nur das Risiko einer Rezession, sondern auch das einer Stagflation", erläuterte er.
"All dies führt uns zu der unbequemen Schlussfolgerung, dass wir am Beginn einer Kreditkontraktion stehen, die sich in den nächsten Quartalen manifestieren und ihren Höhepunkt wahrscheinlich gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres erreichen wird", schrieb der Chefökonom der Allianz (ETR:ALVG).
Er warnte, dass "es sich um ein Phänomen handelt, das im Gegensatz zu den jüngsten Verwerfungen im Bankensektor nicht einfach politisch gelöst werden kann".
El-Erian schloss jedoch mit einer hoffnungsvollen Botschaft: Die Wirtschaft könne eine Rezession noch vermeiden, solange es keine weiteren "politischen Fehler der Fed" gebe, wie er am Montag gegenüber CNBC sagte. Er verwies auf die Beschäftigungsdaten der letzten Woche, die ein solides Lohnwachstum und eine höhere Erwerbsbeteiligung aufwiesen.