Von Sam Boughedda
Investing.com - Die Direktorin der Federal Reserve Bank of Boston, Susan M. Collins, sprach sich in einem Interview mit der New York Times dafür aus, die Zinssätze bei der nächsten Sitzung der US-Notenbank Fed nur um einen Viertelpunkt anzuheben.
Eine mögliche Zinserhöhung um lediglich 25 Basispunkte würde eine Verlangsamung und eine Rückkehr auf ein normales Straffungstempo der Geldpolitik bedeuten. Zuvor hatte die Fed ein Jahr lang aggressiv die Leitzinsen erhöht, um die rasant steigende Inflation in den Griff zu bekommen.
Mitte 2022 erhöhte die US-Notenbank den Leitzins vier Mal hintereinander um jeweils drei Viertelpunkte, im Dezember schwächte sie ihre Zinsschritte dann auf 50 Basispunkte ab.
In den letzten Tagen äußerten sich einige Regionalchefs der Fed dahingehend, dass bei der nächsten Fed-Entscheidung am 1. Februar eine noch geringere Anpassung als im Dezember möglich sein könnte.
Collins sagte in dem Interview mit der NYT, dass sie "25 oder 50 für angemessen hält" und dass sie "in diesem Stadium zu 25 tendieren würde, doch das ist sehr von den Daten abhängig".
Weiter sagte sie, dass eine langsamere Vorgehensweise der Fed mehr Zeit geben würde, "die hereinkommenden Daten zu bewerten. Kleinere Änderungen würden uns mehr Flexibilität geben", so Collins.
Collins ist eine der 12 Leiterin einer Fed-Regionalfiliale und eine der 19 politischen Entscheidungsträger der Zentralbank. In diesem Jahr darf sie zwar nicht formell über Zinsänderungen abstimmen, nimmt aber in beratender Funktion teil.
Collins hat sich zwar für eine geringere Zinserhöhung ausgesprochen, befürwortet aber eine Anhebung der Zinsen auf knapp über 5 % in diesem Jahr.