Investing.com - Im Vorfeld der heute um 14.30 Uhr auf dem Programm stehenden US-Verbraucherpreise sagte die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Kansas City, Esther George, am Dienstag, es sei nun an der Zeit, die Geldpolitik zu normalisieren, um die Inflation in den Griff zu bekommen.
Insgesamt stiegen die US-Verbraucherpreise im Zeitraum November 2020 und 2021 um satte 6,8 Prozent. So hoch lag die Inflation in den USA seit den 80ern nicht mehr. Ausschlaggebend für den Preisanstieg sind vor allem die explodierenden Preise für Gebrauchtwagen. Aber auch Heizöl und die Lebensmittelpreise verteuerten sich in dem Betrachtungszeitraum in den Vereinigten Staaten stark.
Für Dezember rechnen die von Investing.com befragten Volkswirte sogar mit einem Sprung des Index für die Verbraucherpreise auf die 7 Prozent-Marke.
Bei einer von der Central Exchange organisierten Online-Veranstaltung sagte George, dass die derzeitige Geldpolitik der Fed "nicht mehr im Einklang mit den wirtschaftlichen Aussichten" stehe. Sie verwies dabei auf die "erhebliche Dynamik des Nachfragewachstums, die zahlreichen Anzeichen und Berichte über eine angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt" sowie auf die höchste Inflation der letzten 40 Jahre.
Bezüglich der Verkleinerung der neun Billionen Dollar schweren Bilanz sprach sich George für eine möglichst baldige Reduzierung aus.
US-Notenbankchef Jerome Powell sagte gestern bei einer Anhörung vor dem Senat, eine Entscheidung über die Verkleinerung der Bilanz sei noch nicht getroffen worden. Auf entsprechende Fragen im Senat erklärte Powell, dass derartige Entscheidungen in der Regel "zwei bis vier Sitzungen" in Anspruch nehmen würden, und ergänzte, dass die Zentralbank die Bilanz-Thematik im Januar diskutieren werde.