von Robert Zach
Investing.com - Der Leiter der Regionalfiliale der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, sagte am Mittwoch, dass er Zinserhöhungen solange unterstützen werde, bis die Kerninflation nachlasse. Eine Pause in puncto Zinsanhebungen sei "irgendwann im nächsten Jahr" denkbar, sagte er.
Die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Komponenten wie Lebensmittel und Energie ausgeklammert werden, war zuletzt zwei Monate hintereinander gestiegen und erreichte kürzlich mit 6,6 Prozent den höchsten Stand seit 1982. Den jüngsten Preisanstieg in der Kernrate sehen die Zentralbanker mit Sorge, signalisiert er doch, dass der unterliegende Inflationsdruck noch für einige Zeit hoch bleiben dürfte.
Der nächste Fed-Entscheid fällt am 2. November, und die Marktteilnehmer rechnen unisono mit einer weiteren großen Anhebung um 75 Basispunkte. Es wäre der dritte Zinsschritt in dieser Größenordnung und zugleich die fünfte Zinserhöhung in diesem Jahr. Zu Beginn des Jahres lag der Leitzins noch in einer Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent, derzeit liegt er bei 3,00 bis 3,25 Prozent.
Im Rahmen einer vom Travelers Institute veranstalteten Diskussionsrunde erklärte Kashkari, dass sich Zinsänderungen der US-Notenbank erst nach einem Jahr auf die Wirtschaft auswirken würden. Seiner Einschätzung nach besteht die größere Gefahr darin, die Zinssätze nicht ausreichend stark anzuheben, als sie zu stark anzuheben.
Zur Situation auf dem Arbeitsmarkt sagte Kashkari, dass es kaum Anzeichen für eine Entspannung gebe, warnte aber davor, dass die Indikatoren auf eine globale Konjunkturabschwächung hindeuten würden. "Ich bin recht zuversichtlich, dass es zu keiner Stagflation kommen wird", resümierte Kashkari.