Investing.com -- Zu Beginn der neuen Handelswoche, in der rund um den Globus zahlreiche Notenbanksitzungen anstehen, tendieren die US-Aktienfutures fester. Händler richten ihr Augenmerk insbesondere auf die zweitägige Sitzung der US-Notenbank, auf der die Entscheidungsträger ihre Inflationsprognose für die verbleibenden Monate des Jahres 2023 bekannt geben dürften. Andernorts stehen nach dem Blockbuster-Debüt des Chipdesigners Arm die Börsengänge der Technologieunternehmen Klaviyo und Instacart im Fokus.
1. Futures leicht im Plus
Die US-Aktienfutures haben am Montag leicht zugelegt. Damit bereiten sich die Anleger auf die wichtige Zinsentscheidung der US-Notenbank im Laufe der Woche vor.
Bis 12.15 Uhr MESZ gewann der Dow Jones-Future 46 Punkte oder 0,1 %, der S&P 500-Future 7 Punkte oder 0,2 % und der Nasdaq 100-Future 24 Punkte oder 0,2 %.
Der Dow Jones Industrial konnte in der vergangenen Woche leicht zulegen, während der breitere S&P 500 und der technologielastige Nasdaq Composite die zweite Woche in Folge nachgaben.
Die Technologiewerte dominierten die Kursverluste am Freitag. Die anhaltende Besorgnis über die allgemeinen Wirtschaftsaussichten verstärkte sich, nachdem Reuters berichtet hatte, dass der taiwanesische Chiphersteller TSMC (NYSE:TSM) seine wichtigsten Zulieferer gebeten hatte, die Lieferung von High-End-Halbleiterproduktionsanlagen zu verschieben.
Diese Nachricht dämpfte die Begeisterung für den britischen Chipdesigner Arm (NASDAQ:ARM), der in der vergangenen Woche mit großem Erfolg an die New Yorker Börse gegangen war. Die Aktien des Unternehmens fielen am zweiten Handelstag um 4,5 %, liegen damit aber immer noch deutlich über dem Emissionspreis.
2. Fed-Entscheidung steht vor der Tür
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die US-Notenbank, die nach einer zweitägigen Sitzung, die am Mittwoch zu Ende geht, die Zinsen voraussichtlich in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen wird.
Die Märkte erwarten von den Notenbankern Hinweise auf ihre Pläne für die Kreditkosten im weiteren Jahresverlauf. Viel wird davon abhängen, wie die Fed die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt in den kommenden Monaten einschätzt. Ein kräftiger Sprung bei den Benzinpreisen sorgte im August für den stärksten Preisanstieg seit 14 Monaten, auch wenn die Kernrate auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren zurückging.
Neben der mit Spannung erwarteten Entscheidung der Fed werden in dieser Woche auch die Bank of England und die Bank of Japan ihre geldpolitischen Sitzungen abhalten. Eine sich abkühlende britische Wirtschaft könnte die BOE zu einer letzten Zinserhöhung in ihrem langen Straffungszyklus veranlassen, während die BOJ Hinweise auf eine mögliche Abkehr von der Ära der ultralockeren Geldpolitik geben könnte.
3. Klaviyo will Preisspanne für Börsengang erhöhen - Bloomberg News
Klaviyo (NYSE:KVYO), ein Anbieter von Marketing- und Datenautomatisierungslösungen, wird voraussichtlich die Preisspanne für seinen bevorstehenden Börsengang erhöhen, wie Bloomberg News berichtet. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass das erfolgreiche Debüt von Arm zur Wiederbelebung des zuvor trägen Marktes für Börsengänge beigetragen hat.
Die in Boston ansässige Gruppe plant nun eine Erhöhung der Preisspanne auf 27 bis 29 Dollar pro Aktie, im Vergleich zum vorherigen Vorschlag, 19,2 Millionen Aktien zu einem Preis von 25 bis 27 Dollar pro Stück zu verkaufen, so mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Bloomberg. Klaviyo werde den Preis für den Aktienverkauf am Dienstag festlegen, berichtete Bloomberg.
Eine ähnliche Entscheidung traf der Lebensmittellieferdienst Instacart, der ebenfalls am Freitag seine Preisspanne für den Börsengang erhöhte. Die Aktien des Unternehmens sollen noch in dieser Woche auf den Markt kommen.
Die Aktien von Arm stiegen an ihrem ersten Handelstag am vergangenen Donnerstag um 25 % und weckten damit Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des IPO-Markts, der durch wirtschaftliche Unsicherheit und steigende Zinsen beeinträchtigt wurde.
4. Evergrande-Aktien fallen nach Verhaftung von Mitarbeitern der Vermögensverwaltung
Die Aktien der China Evergrande Group (HK:3333) sind am Montag stark gefallen. Die Polizei hatte einige Mitarbeiter der Vermögensverwaltungsabteilung des angeschlagenen Immobilienentwicklers festgenommen.
Die Polizei in der südchinesischen Stadt Shenzhen, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, teilte am Wochenende mit, dass "staatliche Sicherheitsorgane strafrechtliche Zwangsmaßnahmen" gegen die Mitarbeiter ergriffen hätten. Wie viele von ihnen festgenommen wurden, welche Vorwürfe gegen sie erhoben werden und wann sie in Gewahrsam genommen wurden, ging aus der Erklärung nicht hervor.
Die Aktie verlor im frühen Morgenhandel bis zu 25 %, konnte diese Verluste aber später teilweise wieder wettmachen.
Evergrande, der mit 340 Milliarden Dollar Schulden am höchsten verschuldete Immobilienkonzern der Welt, hatte zuvor eine Entscheidung über eine Offshore-Umschuldung von September auf Oktober verschoben.
5. Rohölpreise setzen Rallye fort
Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Sie setzten damit ihre jüngste Rally fort, die von der Erwartung eines knapperen Rohölmarktes angetrieben wurde. Gleichzeitig blicken die Händler auf wichtige Zentralbanksitzungen in dieser Woche.
Die Rohölpreise sind in den letzten drei Monaten um mehr als 30% gestiegen, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot gekürzt haben, was den Markt im vierten Quartal in ein deutliches Defizit stürzen könnte.
In der Zwischenzeit werden die Anleger die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheidungen und die darauf folgenden Äußerungen der politischen Entscheidungsträger sowie die neuen Wirtschaftsdaten des größten Ölimporteurs China aufmerksam verfolgen.
Der US-Rohöl-Future stieg um 0,3 % auf 90,33 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,3 % auf 94,17 Dollar zulegte.