von Robert Zach
Investing.com - Der US-Notenbanker Christopher Waller hält die Inflation in den USA für "viel zu hoch". In den Vereinigten Staaten waren die Konsumentenpreise im Juni mit 9,1 Prozent deutlich stärker gestiegen als gedacht. So hoch war die Inflation zuletzt im Jahr 1981. Laut dem stimmberechtigten Fed-Mitglied müsse der Fokus der Federal Reserve weiterhin darauf liegen, die Inflation auf das 2 Prozent-Ziel zurückzubringen.
In einer Rede in Idaho bekräftigte Waller seine Unterstützung für eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte. Einen Zinsschritt um 100 Basispunkte wollte er aber nicht ausschließen. Dabei lenkte er den Fokus vor allem auf die noch anstehenden Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zum Wohnungsmarkt. Diese würden für die Entscheidung der Fed auf ihrer Sitzung im Juli entscheidend sein.
Die Umsätze im Einzelhandel des Berichtsmonats Juni werden heute Nachmittag um 14:30 Uhr veröffentlicht. Die von Investing.com befragten Ökonomen erwarten einen Anstieg von 0,7 Prozent. Eine höher als erwartete Zahl sollte aber nicht weiter überraschen, schließlich handelt es sich dabei um nominale Werte.
"Ich denke, wir müssen schnell und entschlossen handeln, um die Inflation nachhaltig nach unten zu bringen. Danach werden wir überlegen, ob eine weitere Straffung erforderlich ist, um unser duales Mandat zu erfüllen", sagte Waller und wies darauf hin, dass die Geldpolitik gestrafft werden muss, bis es zu einer "signifikanten Mäßigung der Kernrate" kommt. "Das Land ist im ersten Halbjahr nicht in eine Rezession gerutscht", fügte er hinzu und betonte, diese könne aufgrund des nach wie vor starken Arbeitsmarktes vermieden werden, so dass eine "weiche Landung" nach wie vor möglich sei.