ESSEN (dpa-AFX) - Die Finanzlage des Industriekonzerns ThyssenKrupp wird immer bedrohlicher. Nachdem neuerliche Abschreibungen auf die Stahlwerke in Übersee das Unternehmen auch in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2012/13 tief in die roten Zahlen stürzten, lag die Eigenkapitalquote Ende März nur noch bei 9,5 Prozent, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Drei Monate zuvor waren es noch 11,4 Prozent. Damit könnte die von vielen Beobachtern schon erwartete Kapitalerhöhung wahrscheinlicher werden.
Die Nettoschulden lagen mit 5,3 Milliarden Euro zwar gut 1,2 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Sie erhöhten sich aber seit Dezember wieder leicht. Das Verhältnis der Schulden zum Eigenkapital (Gearing) schnellte auf 148,2 Prozent hoch.
Der Konzern selbst sieht sich weiter 'solide' finanziert. Ende März verfügte ThyssenKrupp über liquide Mittel und freie Kreditlinien von 8 Milliarden Euro. Der Vorstand erwartet zudem, dass die Schulden und damit das Gearing deutlich sinken, wenn die Erlöse aus dem geplanten Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA fließen.
Sollte ThyssenKrupp zu einer Kapitalerhöhung greifen müssen, würde der Konzern aller Voraussicht nach seinen Übernahmeschutz durch die Krupp-Stiftung verlieren. Sie hat eine Sperrminorität von gut 25 Prozent. Es ist kein Geheimnis, dass die Finanzdecke der Stiftung kaum reicht, um bei der Ausgabe neuer Aktien mitziehen zu können./enl/he/fbr
Die Nettoschulden lagen mit 5,3 Milliarden Euro zwar gut 1,2 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert. Sie erhöhten sich aber seit Dezember wieder leicht. Das Verhältnis der Schulden zum Eigenkapital (Gearing) schnellte auf 148,2 Prozent hoch.
Der Konzern selbst sieht sich weiter 'solide' finanziert. Ende März verfügte ThyssenKrupp über liquide Mittel und freie Kreditlinien von 8 Milliarden Euro. Der Vorstand erwartet zudem, dass die Schulden und damit das Gearing deutlich sinken, wenn die Erlöse aus dem geplanten Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA fließen.
Sollte ThyssenKrupp zu einer Kapitalerhöhung greifen müssen, würde der Konzern aller Voraussicht nach seinen Übernahmeschutz durch die Krupp-Stiftung verlieren. Sie hat eine Sperrminorität von gut 25 Prozent. Es ist kein Geheimnis, dass die Finanzdecke der Stiftung kaum reicht, um bei der Ausgabe neuer Aktien mitziehen zu können./enl/he/fbr