KÖLN (dpa-AFX) - Im Prozess gegen die frühere Spitze des Bankhauses Sal. Oppenheim zieht das Gericht am (heutigen) Donnerstag (9.30) eine Zwischenbilanz. Erwartet wird, dass die Vorsitzende Richterin Sabine Grobecker in einem sogenannten Rechtsgespräch erklären wird, ob die Kammer die Angeklagten bei vorläufiger Würdigung der Beweise für schuldig hält und gegebenenfalls in welchem Rahmen sich das Strafmaß bewegen könnte.
In dem seit knapp zwei Jahren dauernden Strafverfahren vor dem Landgericht Köln sind das einstige Führungsquartett von Sal. Oppenheim sowie dessen ehemaliger Geschäftspartner Josef Esch angeklagt. Ihnen wird teils Untreue im besonders schweren Fall, teils Beihilfe dazu zur Last gelegt. Alle Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Sal. Oppenheim, die einst größte europäische Privatbank, geriet als Großaktionär des insolventen Arcandor-Konzerns (Karstadt/Quelle) im Sommer 2009 mit in den Abwärtsstrudel. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) übernahm Sal. Oppenheim Anfang 2010 in stark verkleinerter Form.