😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

GESAMT-ROUNDUP 2/Ringen um Ukraine: EU will Kiew mit elf Milliarden Euro helfen

Veröffentlicht am 05.03.2014, 19:16
Aktualisiert 05.03.2014, 19:20

(mit: Verhandlungen in Paris 3. Absatz)

BRÜSSEL/KIEW (dpa-AFX) - Die EU hat vor ihrem Sondergipfel zur Krim-Krise Milliardenhilfen zur Rettung der nahezu bankrotten Ukraine in Aussicht gestellt. Die vor allem von den USA geforderten Sanktionen gegen Russland blieben umstritten. Zugleich verliefen am Mittwoch die internationalen Verhandlungen in Paris über eine friedliche Lösung des Konflikts auf der ukrainischen Halbinsel äußerst zäh. Die Staats- und Regierungschefs der EU kommen am Donnerstag zu einem Krisengipfel in Brüssel zusammen.

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso versprach der neuen, prowestlichen Regierung in Kiew am Mittwoch Zuschüsse und Kredite in Höhe von elf Milliarden Euro für die kommenden Jahre. Die Ukraine-Krise bedeute eine echte Gefahr für den Frieden in Europa, sagte er zur Begründung.

DIREKTE GESPRÄCHE

Die Außenminister der USA und Russlands, John Kerry und Sergej Lawrow, trafen sich in Paris zu ersten direkten Gesprächen seit dem Ausbruch der Krim-Krise. In der französischen Hauptstadt sollte eine internationale Kontaktgruppe gegründet werden mit dem Ziel, Kiew und Moskau zu Gesprächen zusammenzubringen. Ein geplantes Treffen in großer Runde mit den Außenministern auch von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine fiel jedoch zunächst aus, weil Russland nach Angaben der USA eine Teilnahme ablehnte.

Die USA drohen Moskau mit Strafmaßnahmen, da russische Soldaten aus US-Sicht in den vergangenen Tagen die Krim unter ihre Kontrolle gebracht haben. Es seien Sanktionen gegen hohe Beamte sowie Unternehmen geplant, berichtete die 'Washington Post'. Der russische Präsident Wladimir Putin behauptet, die zu Tausenden aufmarschierten Uniformierten seien keine russischen Militärs. Sein Außenminister Sergej Lawrow beteuerte am Mittwoch, Moskau habe über die prorussischen Gruppen auf der Krim keinerlei Kommandogewalt.

VORBEHALTE GEGEN SANKTIONEN

Innerhalb der EU gab es Vorbehalte gegen Sanktionen. Die Bundesregierung ließ ihre Haltung dazu offen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bemühten sich um einen politischen Ausweg aus der bedrohlichen Situation in der Ukraine. Ohne die erfolgreiche Bildung einer Kontaktgruppe würde das Thema Sanktionen aber auf der Tagesordnung des EU-Sondergipfels am Donnerstag in Brüssel stehen, hieß es in Berlin.

Der Russland-Koordinator der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), bezeichnete im Deutschlandfunk Sanktionen als das falsche Mittel. Russland und die EU seien voneinander abhängig.

MILITÄRBEOBACHTER

Unbewaffnete Militärbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) reisten am Mittwoch in die südukrainische Hafenstadt Odessa. Sie sollen in der Ukraine mögliche militärische Aktivitäten Russlands überprüfen. Es blieb unklar, ob die Gruppe aus 35 Experten Zugang zur Krim bekommt. Unter den Beobachtern sind auch zwei Soldaten der Bundeswehr.

Die von russischen Energielieferungen abhängige Ukraine steht vor der Pleite und benötigt nach eigenen Angaben Hilfen von 35 Milliarden US-Dollar (25,5 Mrd Euro). Die USA hatten dem Land am Montag eine Milliarde US-Dollar (726 Mio Euro) Hilfe für die Energieversorgung zugesagt. Diesen Weg schlägt auch die EU ein. 'Wir wollen helfen, die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Ukraine zu stabilisieren', sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Brüssel.

MILLIARDENHILFEN

Die wichtigsten Bestandteile des Brüsseler Hilfsangebots sind drei Milliarden Euro aus dem EU-Budget - davon 1,4 Milliarden Zuschüsse und 1,6 Milliarden Euro Kredite als Zahlungsbilanzhilfe. Hinzukommen sollen von der Europäischen Investitionsbank im Zeitraum zwischen 2014 und 2016 rund drei Milliarden Euro Kredite. Außerdem rechnet die Kommission mit Hilfen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in Höhe von fünf Milliarden Euro.

Schon vor einem Jahr genehmigte Hilfen in Höhe von 610 Millionen Euro könnten 'in den nächsten Wochen' ausgezahlt werden, sagte Barroso. Ex-Präsident Viktor Janukowitsch hatte das Geld abgelehnt, um nicht politische und wirtschaftliche Reformen nach den Bedingungen des Internationalen Währungsfonds akzeptieren zu müssen.

BEDINGUNGEN

Die EU stellt jedoch Bedingungen für die Finanzhilfen. 'Es ist wichtig, dass die Regierung sich zu Reformen verpflichtet und dazu, alle Teile der Bevölkerung zu vertreten', sagte Barroso.

Russland hatte mit Kiew im vergangenen Dezember Kredite im Wert von 15 Milliarden US-Dollar vereinbart. Moskau stoppte diese Hilfe war aber im Januar, als die Regierung auf Druck der prowestlichen Opposition zurücktrat.

LAGE AUF KRIM BLEIBT ANGESPANNT

Auf der Krim blieb die Lage angespannt. Bewaffnete Männer bedrohten den UN-Sondergesandten Robert Serry. Sie hätten Serry aufgefordert, die Halbinsel zu verlassen, sagte der stellvertretende UN-Generalsekretär Jan Eliasson. Serry habe das abgelehnt und sich zu Fuß auf den Weg zu seinem Hotel gemacht. Berichte, Serry sei gekidnappt worden sei, bezeichnete Eliasson als falsch.

Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim sollen zudem russischsprachige Uniformierte zwei Raketenstützpunkte der ukrainischen Armee teilweise besetzt haben. Das ukrainische Militär versuche, den Betrieb aufrechtzuerhalten, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit.aw/cfb/gro/hk/mau/wo/mcm/cah/DP/jha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.