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GESAMT-ROUNDUP: Deutsche Wirtschaft verliert an Schwung

Veröffentlicht am 14.08.2012, 16:17
WIESBADEN (dpa-AFX) - Europas Konjunkturlokomotive verliert in der Schuldenkrise an Tempo: Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal zwar weiter gewachsen, doch flachte sich die Kurve gegenüber dem starken Jahresauftakt ab. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Zu Jahresbeginn hatte die Wirtschaft noch um 0,5 Prozent zugelegt. Die Euro-Zone steckt dagegen in der Rezession fest - Wachstum Fehlanzeige.

Das zweite Quartal fiel in Deutschland etwas besser aus als von Ökonomen erwartet. Sie hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Skeptisch sind sie für das laufende Vierteljahr. Auch Finanzprofis beurteilen die Aussichten pessimistischer.

AUSSENHANDEL UND KONSUM STÜTZEN

Positive Impulse kamen von April bis Juni vom Außenhandel und vom Konsum. Nach vorläufigen Berechnungen stiegen die Exporte stärker als die Importe. Vor allem in Ländern außerhalb der Euro-Zone liefen die Geschäfte deutscher Exportunternehmen weiter rund.

Auch der Konsum im Inland lag über dem Niveau des Vorquartals. 'Der starke deutsche Arbeitsmarkt in Verbindung mit niedrigeren Inflationsraten stützt den Binnenkonsum', erklärte Christian Schulz, Volkswirt bei der Berenberg Bank. Die deutschen Unternehmen hielten sich wegen der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Staatsschuldenkrise dagegen mit Investitionen zurück.

VERUNSICHERUNG WEGEN EURO-KRISE

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 legte das BIP in Deutschland unter Berücksichtigung der Inflation um 0,5 Prozent zu. Allerdings gab es in diesem Jahr einen Arbeitstag weniger: Ohne diesen Effekt lag der Zuwachs bei 1,0 Prozent.

'Wir sehen eine gewisse Verunsicherung in der deutschen Wirtschaft - gerade aufgrund der Unruhe in der Eurozone. Und das heißt zuallererst ist es Aufgabe, die Eurozone zu stabilisieren', sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).

EUROZONEN-WIRTSCHAFT AUF SCHRUMPFKURS

Deutschland steht mit dem zweiten Quartal deutlich besser da als viele andere Länder der Euro-Zone. Unicredit -Chefvolkswirt Andreas Rees sprach von einer eindrucksvollen Entwicklung. Erneut sei es der deutschen Wirtschaft gelungen, sich von dem negativen Trend in der Eurozone abzukoppeln und besser abzuschneiden als andere Ländern im gemeinsamen Währungsraum.

Nach einer Stagnation in den ersten drei Monaten 2012 sackte das BIP in den 17 Ländern mit der Gemeinschaftswährung um 0,2 Prozent ab. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mit. Damit steckt die Eurozone in einer Rezession fest. Davon spricht man, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale nacheinander entweder unverändert bleibt oder abnimmt. Auch im Schlussquartal 2011 hatte es mit 0,3 Prozent bereits ein Minus im Vergleich zu den drei Monaten davor gegeben.

SPANIEN UND ITALIEN TIEF IN DER REZESSION

Im Krisenland Spanien nahm die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent ab, Italiens BIP verschlechterte sich sogar um 0,7 Prozent. Frankreichs Wirtschaft stagnierte - wie schon im Vorquartal.

Allerdings wird auch Deutschland wohl nicht ganz ohne Schrammen durch die Krise kommen. Die Commerzbank rechnet damit, dass die Wirtschaft im dritten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfen wird. 'Die eigentlich wettbewerbsstarke deutsche Wirtschaft leidet unter den von der Staatsschuldenkrise ausgehenden Unsicherheiten und dem geringen Wachstum der Weltwirtschaft', erklärte Chefvolkswirt Jörg Krämer. Sein Kollege Schulz von der Berenberg-Bank erwartet, dass die Wirtschaft von Juli bis September stagniert, bevor es zum Jahresende wieder aufwärtsgehen soll.

FINANZPROFIS PESSIMISTISCH - ZEW-INDEX AUF JAHRESTIEF

Auch Finanzprofis beurteilen die Zukunftsaussichten skeptischer. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sanken im August auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Die Experten gehen damit weiterhin von einer Abkühlung der deutschen Konjunktur aus. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) betonte allerdings, der Indikator sei weit vom niedrigen Niveau der Finanzkrise entfernt./mar/DP/hbr

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