MAGDEBURG/DRESDEN (dpa-AFX) - Nach der Pleitewelle in der Solarbranche geht Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Südkorea auf Investorensuche. 'Details dazu werden wir nicht kundtun, weil die Partner in Südkorea darum gebeten haben', sagte Haseloff am Mittwoch in Dresden. Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) dämpfte aber in Magdeburg die Hoffnungen in der Solarbranche: Es gehe nicht um Photovoltaik im engen Sinne, sondern um Erneuerbare Energien insgesamt.
Haseloff wird kommende Woche Mittwoch gemeinsam mit Wolff nach Südkorea fliegen und am Freitag zurückerwartet, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums erläuterte. Es gebe einen ganz konkreten Fahrplan, erklärte Haseloff. Die Gespräche mit möglichen Investoren seien vorbereitet, terminiert und würden eine breitere Themenpalette betreffen als derzeit gemutmaßt. Wolff bestätigte auf Nachfrage, dass es unter anderem um ein Batterie-Werk in Halle gehe. Die Speicherung von Energie sei ein wichtiges Thema, sagte Wolff, ohne weitere Details zu nennen.
Zuletzt hatte der koreanische Konzern Hanwha Interesse am insolventen Solar-Unternehmen Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen angemeldet. Auch der Q-Cells-Ableger Sovello ist pleite. Er hatte am Dienstag angekündigt, sich von allen 1000 verbliebenen Mitarbeitern zu trennen und die Produktion einzustellen. Die Chancen für Q-Cells sind nach Einschätzung von Wirtschaftsministerin Wolff besser als für Sovello, weil der frühere Weltmarktführer unter anderem mit seinem Werk in Malaysia besser aufgestellt sei.
Die deutsche Solarbranche steckt in einer tiefen Krise. Als Auslöser gelten der Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China und sinkende Subventionen. Man wäre mit der Branche nicht in dieser Situation, wenn es nach den Kriterien der Welthandelsorganisation einen fairen Wettbewerb geben würde, sagte Haseloff bei einem Termin in Dresden. Dort hatte er gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan und seinem sächsischen Amtskollegen Stanislaw Tillich (beide CDU) ein neues Bundesprogramm zur Förderung von Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland präsentiert.
Die Konkurrenz in China sei durch den Preiskampf de facto auch insolvent, allerdings stehe eine Staatswirtschaft hinter ihr. 'Da wird ein Parteitagsbeschluss umgesetzt, da werden andere Kriterien realisiert, als wir sie kennen.' Haseloff verglich den ungleichen Wettkampf mit zwei Fußballmannschaften, die nach unterschiedlichen Spielregeln agieren. 'Da muss irgendwann mal ein Schiedsrichter her. Ansonsten haben wir Soccer gegen Football', sagte der Regierungschef und spielte damit auf ein Anti-Dumping-Verfahren in Brüssel an.
Nach einer von Ministerin Wolff vorgestellten Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums könnte regenerative Energie etwa aus Solaranlagen oder Windkraft im Jahr 2030 fast den ganzen Strombedarf von Sachsen-Anhalt decken. Rechnerisch könnten dann 96 Prozent des prognostizierten Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen kommen, heißt es in einer Untersuchung. Dabei gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Energieverbrauch trotz des erwarteten Bevölkerungsrückgangs in etwa konstant bleibt. Die bundesweiten Ziele bis 2050 seien aber nur bei einer Weiterentwicklung der Technologie erreichbar. Ungelöst ist auch das Problem der Speicherung von Erneuerbarer Energie, damit diese nicht nur bei viel Wind oder Sonne verfügbar ist./rgo/DP/he
Haseloff wird kommende Woche Mittwoch gemeinsam mit Wolff nach Südkorea fliegen und am Freitag zurückerwartet, wie ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums erläuterte. Es gebe einen ganz konkreten Fahrplan, erklärte Haseloff. Die Gespräche mit möglichen Investoren seien vorbereitet, terminiert und würden eine breitere Themenpalette betreffen als derzeit gemutmaßt. Wolff bestätigte auf Nachfrage, dass es unter anderem um ein Batterie-Werk in Halle gehe. Die Speicherung von Energie sei ein wichtiges Thema, sagte Wolff, ohne weitere Details zu nennen.
Zuletzt hatte der koreanische Konzern Hanwha Interesse am insolventen Solar-Unternehmen Q-Cells
Die deutsche Solarbranche steckt in einer tiefen Krise. Als Auslöser gelten der Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China und sinkende Subventionen. Man wäre mit der Branche nicht in dieser Situation, wenn es nach den Kriterien der Welthandelsorganisation einen fairen Wettbewerb geben würde, sagte Haseloff bei einem Termin in Dresden. Dort hatte er gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan und seinem sächsischen Amtskollegen Stanislaw Tillich (beide CDU) ein neues Bundesprogramm zur Förderung von Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland präsentiert.
Die Konkurrenz in China sei durch den Preiskampf de facto auch insolvent, allerdings stehe eine Staatswirtschaft hinter ihr. 'Da wird ein Parteitagsbeschluss umgesetzt, da werden andere Kriterien realisiert, als wir sie kennen.' Haseloff verglich den ungleichen Wettkampf mit zwei Fußballmannschaften, die nach unterschiedlichen Spielregeln agieren. 'Da muss irgendwann mal ein Schiedsrichter her. Ansonsten haben wir Soccer gegen Football', sagte der Regierungschef und spielte damit auf ein Anti-Dumping-Verfahren in Brüssel an.
Nach einer von Ministerin Wolff vorgestellten Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums könnte regenerative Energie etwa aus Solaranlagen oder Windkraft im Jahr 2030 fast den ganzen Strombedarf von Sachsen-Anhalt decken. Rechnerisch könnten dann 96 Prozent des prognostizierten Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen kommen, heißt es in einer Untersuchung. Dabei gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Energieverbrauch trotz des erwarteten Bevölkerungsrückgangs in etwa konstant bleibt. Die bundesweiten Ziele bis 2050 seien aber nur bei einer Weiterentwicklung der Technologie erreichbar. Ungelöst ist auch das Problem der Speicherung von Erneuerbarer Energie, damit diese nicht nur bei viel Wind oder Sonne verfügbar ist./rgo/DP/he