😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

GESAMT-ROUNDUP: Nahles gegen Renten-Pessimismus

Veröffentlicht am 03.12.2014, 16:54
Aktualisiert 04.12.2014, 09:25
GESAMT-ROUNDUP: Nahles gegen Renten-Pessimismus

n BERLIN (dpa-AFX) - Die neue abschlagsfreie Rente ab 63 für langjährige Beitragszahler dürfte bis 2018 mehr als 13 Milliarden Euro kosten. Entsprechende Zahlen der Linken bestätigte das Bundessozialministerium am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings wies eine Sprecherin den Vorwurf der Linken zurück, dass die Rente ab 63 um 4,6 Milliarden Euro teurer werde als bisher angegeben und die Regierung bei den Kosten nicht ehrlich agiere.

Auf die Zusatzkosten machte der Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald aufmerksam. In ihrem Gesetzentwurf hatte die Koalition bis 2018 konkrete Mehrkosten von 8,9 Milliarden Euro sowie zusätzliche Belastungen durch die wegfallenden Beiträge der Frührentner in ungenannter Höhe vorhergesagt. Nun zitierte Birkwald neue Angaben des Ministeriums im Sozialausschuss, nach denen die voraussichtlichen Mehrkosten gegenüber den Zahlen im Gesetzentwurf für 2015 bis 2018 nun jeweils zwischen 0,9 und 1,1 Milliarden Euro zusätzlich betragen - insgesamt 4,6 Milliarden.

Diese Summe ergibt sich wegen der wegfallenden Beiträge der früher in Rente gehenden Arbeitnehmer. Dazu kommt, dass durch bestimmte Ergänzungen im Gesetzgebungsverfahren der Kreis der Berechtigten größer geworden ist. Insofern explodieren aus Sicht des Ministeriums nicht einfach die Kosten, sondern schlagen sich Änderungen und neue Rechengrundlagen nieder. Außerdem schlagen Vorzieheffekte zu Buche, werden also mehr Versicherte erwartet, für die die Rente ab 63 greift. Birkwald kritisierte, die Rentenfinanzen drohten unter Schwarz-Rot an die Wand zu fahren.

Ministerin Andrea Nahles (SPD) wies unterdessen Kritik unter anderem des früheren Ministers Norbert Blüm (CDU) am Rentenkurs zurück. Die Rentenversicherung steht aus ihrer Sicht solide da. "Von daher kann ich einige Unkenrufe nicht ganz nachvollziehen", sagte sie bei der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung. "Wir haben massive Reformen durchgeführt wie kein anderes Land in Europa." Unter anderem seien die Renten von den Löhnen abgekoppelt. Blüm und andere Kritiker selbst aus der Koalition hatten moniert, es werde zu wenig für eine sichere und auskömmliche Rente auch in Zukunft getan.

Besorgt zeigte sich die Vorsitzende der Rentenversicherung, Annelie Buntenbach. Zwar könnten nach Stand der Dinge heute wohl die Ziele erreicht werden, dass bis 2030 der Beitragssatz nicht über 22 Prozent steigt und das Rentenniveau nicht unter 43 Prozent sinkt. Das Rentenniveau bezeichnet den Abstand zwischen Arbeits- und Renteneinkommen - er wird größer. Ohne neue Weichenstellungen steige der Beitragssatz nach 2030 aber, und das Rentenniveau falle weiter. "Bis 2030 sind es gerade noch 15 Jahre", mahnte Buntenbach.

Angesichts des sinkenden Sicherungsniveaus der gesetzlichen Rente will Nahles Reformen bei der betrieblichen Altersvorsorge angehen und die private Vorsorge überprüfen. Sie räumte ein, ein Problem sei es, dass es für 20 Prozent der kommenden Rentnergeneration keine stabile zweite oder dritte Säule gebe - also keine entsprechende betriebliche oder private Vorsorge jenseits der gesetzlichen Rente. "Wir werden uns im nächsten Jahr ganz intensiv mit der zweiten Säule beschäftigen und auch die dritte in den Blick nehmen."

Der Anteil der Beschäftigten mit einer betrieblichen Altersversorgung wird derzeit auf rund 60 Prozent geschätzt. In der Schweiz oder den Niederlanden sind es rund 90 Prozent. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen hinken hinterher. Verbesserungen sollen im Zuge der Umsetzung von EU-Recht auf den Weg gebracht werden. Im Gespräch ist in der Koalition unter anderem eine Verpflichtung der Arbeitgeber, dem Arbeitnehmer ein Angebot zu machen, einen Teil seines Einkommens steuer- und sozialabgabenfrei für das Alter zur Seite zu legen. Bei der Riester-Rente zur Privatvorsorge haben weniger Versicherte als ursprünglich erwartet Verträge abgeschlossen.sl

nn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.