Investing.com - In den labyrinthartigen Straßen der chinesischen Wirtschaft zeichnen sich neue Pfade ab. Pekings jüngste Maßnahmen zur Unterstützung des Immobiliensektors mögen wie ein Lichtblick wirken, doch die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) mahnen zur Vorsicht. Sie warnen: Die Herausforderungen sind noch lange nicht überwunden.
Goldman Sachs malt ein gemischtes Bild der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 bleiben optimistisch, mit einem Ziel von 5%. Diese Zuversicht stützt sich auf eine robuste Industrie, starke Exporte und einen stabilen Haushaltskonsum. Trotz dieser positiven Indikatoren bleibt der Immobilienmarkt Chinas „sehr schwach“, wie die Analysten betonen. Zwar seien die jüngsten Maßnahmen der Regierung für den Sektor positiv, eine unmittelbare Trendwende in diesem Bereich sei aber noch nicht zu erwarten.
Peking hatte im Mai erneut die Beschränkungen für den Hauskauf gelockert und die regionalen Regierungen angewiesen, überschüssige Immobilienbestände aufzukaufen. Diese Maßnahmen sollen das bröckelnde Fundament des Immobilienmarktes stabilisieren.
Goldman Sachs hält aber die Fundamentaldaten des Immobilienmarktes nach wie vor für fragil und weist auf einige Probleme bei der Umsetzung der neuen Konjunkturmaßnahmen Pekings hin. So seien die von der Regierung angekündigten neuen Finanzierungsmaßnahmen „bei weitem nicht ausreichend“, um einen nachhaltigen Marktrückgang auszugleichen.
Die Umsetzung der Maßnahmen zum Abbau der Bestände erfordere zudem eine differenzierte Preisgestaltung, und eine Erholung des Immobilienmarktes hänge auch stark vom Konsumverhalten der privaten Haushalte ab.
Ein weiteres Problem: Überangebot im verarbeitenden Gewerbe
Die Investmentbank wies auch darauf hin, dass es in der chinesischen Industrie und im verarbeitenden Gewerbe zunehmend Anzeichen für ein Überangebot gebe. „In fast allen Industriesektoren deuten steigende Produktion und sinkende Preise auf ein Überangebot hin“, so Goldman Sachs.
Weiter heißt es, dass die jüngsten Erhöhungen der US-Handelszölle wahrscheinlich nur geringe Auswirkungen auf Chinas Exporte haben werden und dass Chinas Dominanz in der globalen Produktion und seine enormen Handelsüberschüsse seine Handelspartner „verunsichern“ werden. Kurzfristig dürften Chinas Exporte stark bleiben. „Mittelfristig jedoch, wenn die chinesischen Exporte weiterhin Marktanteile in Übersee gewinnen, erwarten wir, dass die chinesischen Handelsüberschüsse und die globalen Handelsungleichgewichte weiter zunehmen werden und dass der Widerstand der Handelspartner wahrscheinlich zunehmen wird“, so die Analysten von Goldman Sachs.
Die Reaktionen der Aktienmärkte spiegeln die Unsicherheit wider. In den letzten Monaten hatten sich die chinesischen Börsen erholt, angetrieben von der Hoffnung auf die neuen Konjunkturmaßnahmen. Doch in den letzten Tagen erlebten sie einen markanten Rückgang. Zweifel an der Umsetzung der Maßnahmen und die anhaltenden Handelskonflikte haben zu dieser Volatilität beigetragen.
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