- Die geldpolitische Sitzung der Fed im November wird für die Märkte von großer Bedeutung sein.
- Investoren rechnen nahezu sicher mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte; die Aussagen der Fed werden jedoch aufmerksam verfolgt – besonders angesichts der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus.
- Die Fed-Sitzung im November wird dadurch nicht nur als geldpolitisches Ereignis betrachtet, sondern auch als Hinweis darauf, wie die Zentralbank auf die wirtschaftlichen Pläne der neuen Trump-Regierung reagieren könnte.
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Die November-Sitzung der Fed findet nur einen Tag nach der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten statt, und die Märkte erwarten von beiden Ereignissen spürbare Auswirkungen auf die Politik und die Geldpolitik.
Da die Inflation weiter abklingt, rechnen viele damit, dass die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird, um den Leitzins näher an ein neutrales Niveau heranzuführen.
Neben der erwarteten Zinssenkung werden die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell am Donnerstag genau verfolgt. Investoren hoffen, hier Hinweise zu finden, ob im Dezember eine Pause bei den Zinssenkungen wahrscheinlich ist, während die Fed noch abwartet, wie sich die längerfristigen Trends bei Inflation und Beschäftigung entwickeln.
Der Tonfall in Powells Pressekonferenz könnte signalisieren, dass die Fed Anfang 2025 eine vorsichtige, datenabhängige Haltung beibehalten will.
Was Sie von der Sitzung erwarten können
Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die Fed am Donnerstag die Zinsen leicht senken wird – um 25 Basispunkte, was dann die zweite Zinssenkung in diesem Jahr wäre. Damit läge der Leitzins in einer Spanne zwischen 4,50 % und 4,75 %.
Quelle: Investing.com
Allerdings könnten die Kommentare von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell nach der Sitzung mehr Bewegung in die Märkte bringen als die eigentliche Zinssenkung. Es wird spekuliert, dass Powell eine Pause im Zinssenkungszyklus für Dezember andeuten könnte.
Die Argumente für eine solche Pause haben in letzter Zeit an Gewicht gewonnen, insbesondere durch starke Wirtschaftsdaten. Das robuste Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und eine niedrige Arbeitslosenquote von 4,1 % lassen die Fed möglicherweise vorsichtiger werden.
Sollte Powell tatsächlich eine Pause signalisieren, könnte dies darauf hinweisen, dass die Fed abwarten will, wie nachhaltig das aktuelle Wirtschaftswachstum ist und ob es gegen den Druck steigender Preise standhält.
Trumps Sieg: Was das für die Geldpolitik der Fed bedeuten könnte
Die Wiederwahl Trumps könnte mehrere neue Dynamiken schaffen, die den Kurs der Fed in den nächsten Monaten beeinflussen.
Trump hat sich in der Vergangenheit immer wieder für niedrigere Zinssätze starkgemacht und die Fed gedrängt, Maßnahmen zur Ankurbelung des Wachstums zu ergreifen. Seine Rückkehr könnte also den Ruf nach einer lockeren Zinspolitik erneuern.
Auch Themen wie Steuersenkungen, Deregulierung und erhöhte Staatsausgaben könnten nun wieder in den Fokus rücken. Ein solcher Mix treibt zwar oft die Wirtschaft an, kann jedoch auch zu einem steigenden Inflationsdruck führen, der die Entscheidungen der Fed im Jahr 2025 und darüber hinaus prägen könnte.
Sollte Trump erneut den Schwerpunkt auf fiskalische Anreize und den Abbau von Regularien legen, könnte dies die Fed dazu zwingen, ihre langfristigen Strategien zu überdenken, um das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Inflation in einer Ära verstärkter staatlicher Ausgaben zu halten.
Zusätzlich könnte eine verschärfte Handelspolitik, etwa durch höhere Zölle, die Lage für die Fed weiter verkomplizieren. Eine aggressivere Haltung im Welthandel würde nicht nur die globalen Lieferketten beeinflussen, sondern auch die Preisentwicklung, auf die die Fed womöglich reagieren muss.
Vorbereitung auf Marktreaktionen
Die Fed-Sitzung und Trumps Wahlsieg schaffen für Anleger ein Umfeld, das potenziell in allen Sektoren für erhöhte Volatilität sorgen könnte. Besonders Aktien aus Branchen wie Technologie, Energie (NYSE:XLE), Rüstung und Industriegüter könnten von der Erwartung einer wachstumsorientierten Agenda profitieren und an Zugkraft gewinnen.
Sollte Jerome Powells Tonfall auf eine vorsichtigere Prognose hindeuten, könnte die Marktvolatilität weiter steigen. In diesem Fall dürften defensive Strategien und breit diversifizierte Portfolios Anlegern Stabilität bieten.
Ein mögliches „Pausensignal“ der Fed könnte zudem Finanzwerte und Basiskonsumgüter unterstützen, da die Märkte gespannt darauf blicken, wie die Fed auf Trumps geplante politische Schritte für das Jahr 2025 reagieren wird.
Falls Trump wachstumsfördernde Maßnahmen umsetzt, könnte die Fed gezwungen sein, ihre Strategie zur Inflationssteuerung zu überdenken.
Hinzu kommt, dass die Unsicherheit rund um mögliche Neuverhandlungen im Handelsbereich zu weiterer Volatilität führen könnte – was die Bemühungen der Fed, die Wirtschaft zu stabilisieren, zusätzlich herausfordert.
Fazit
Obwohl die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte bereits größtenteils eingepreist ist, werden Powells Signale zur weiteren Ausrichtung der Geldpolitik entscheidend sein. Seine Aussagen am Donnerstag bieten Anlegern in dieser unsicheren Zeit einen wichtigen Anhaltspunkt, um die künftigen Entwicklungen besser einzuschätzen.
Für Marktteilnehmer wird es jetzt vor allem wichtig, flexibel und breit aufgestellt zu sein, da politische Veränderungen die Entscheidungen der Fed unvorhergesehen beeinflussen könnten.
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Offenlegung: Jesse Cohen hält bei Redaktionsschluss über den SPDR S&P 500 ETF (SPY) und den Invesco QQQ Trust ETF (QQQ) Long-Positionen auf den S&P 500 und den Nasdaq 100. Außerdem hält er eine Long-Position auf den Technology Select Sector SPDR ETF (NYSE:XLK). Er richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.