Investing.com - Die US-Aktienmärkte reagieren weiterhin positiv auf den Wahlsieg von Donald Trump und erreichen neue Rekordstände. Trumps demokratische Herausforderin Kamala Harris hat das Rennen nun offiziell aufgegeben und erklärt, sie werde den Prozess einer „friedlichen Machtübergabe“ unterstützen. Gleichzeitig bereitet sich die US-Notenbank (Fed) darauf vor, die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte anzukündigen. Doch mit Trumps Wahlsieg haben sich die Aussichten auf weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr deutlich eingetrübt.
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1. US-Aktienmärkte steigen weiter
Vor Börsenöffnung setzen die US-Aktienmärkte heute ihren Höhenflug mit angezogener Handbremse fort. Viele Anleger werten den Wahlsieg von Trump als positives Signal für die US-Wirtschaft, und die Erwartung einer möglichen Zinssenkung durch die Fed, die im Laufe des Tages angekündigt werden soll, befeuert diese Stimmung zusätzlich.
Aktuell legt der Dow Future um 0,2 % zu, der S&P 500 notiert 0,1 % höher und der Nasdaq 100 verzeichnet ebenfalls einen Anstieg von 0,2 %.
Bereits gestern, nachdem Trumps Sieg feststand, explodierten die wichtigsten US-Indizes förmlich und erreichten neue Rekordhochs. Die Wiederwahl von Trump markiert ein erstaunliches Comeback in der US-Politik, nachdem er 2020 nach nur einer Amtszeit aus dem Amt gewählt worden war.
Auch die sogenannten „Trump-Trades“ – also Anlagen, deren Kursentwicklung während des Wahlkampfs seine Siegeschancen widerspiegelte – gehören heute zu den Gewinnern am Markt.
Der Dollar legte so stark zu wie seit zwei Jahren nicht mehr, und auch die Renditen auf US-Staatsanleihen stiegen. Viele Investoren sehen in einer weiteren Trump-Präsidentschaft die Chance auf weiter steigende Aktienkurse, anziehende Inflation und ein langsameres Tempo bei weiteren Zinssenkungen.
Zusätzlich erlebt auch der Bitcoin aktuell eine starke Nachfrage und erreichte bereits gestern mit 76.134 Dollar ein neues Allzeithoch. Diese Entwicklung spiegelt das Vertrauen der Märkte wider, dass Trump der Kryptowährungsbranche positiv gegenübersteht und hier möglicherweise Impulse setzen könnte.
2. Harris gesteht Niederlage gegen Trump ein
Trumps Mitbewerberin um das Weiße Haus von der Demokratischen Partei, Kamala Harris, hat offiziell ihre Niederlage im Rennen um die US-Präsidentschaft eingestanden. In einer Rede in Washington D.C. rief sie ihre Anhänger dazu auf, die zentralen Werte ihres Wahlkampfs – wie Rechtsstaatlichkeit und den Schutz demokratischer Normen – weiterhin zu unterstützen.
Harris betonte, dass es entscheidend sei, „die Ergebnisse der Wahl zu akzeptieren“. Sie versprach, eine „friedliche Machtübergabe“ aktiv zu unterstützen und verriet, dass sie Trump bereits angerufen habe, um ihm persönlich zu gratulieren.
Mit diesen Worten hat Harris einen Schlussstrich unter einen emotional aufgeladenen Wahlkampf gezogen, in dem sie Trump immer wieder als Bedrohung für die amerikanische Demokratie bezeichnet hatte.
Trumps Wahlkampfteam teilte inzwischen mit, dass sich beide Seiten darauf verständigt hätten, die Bedeutung der Einigung des Landes in den Vordergrund zu stellen.
3. Fed-Entscheidung steht an
Die US-Notenbank wird heute nach ihrer zweitägigen Sitzung, die aufgrund der Wahlen verschoben wurde, eine neue Entscheidung zur Zinspolitik verkünden.
Die Märkte erwarten im Großen und Ganzen eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 % bis 5 %. Bereits im September hatte die Fed den Leitzins überraschend um 50 Basispunkte gesenkt, um die Nachfrage nach Arbeitskräften in einem Umfeld rückläufiger Inflation zu unterstützen.
Anleger werden daher gespannt darauf achten, ob sich Fed-Chef Jerome Powell heute zur weiteren Zinspolitik in diesem Jahr äußern wird. Die Fed Fund Futures signalisieren eine zusätzliche Zinssenkung im Dezember, wobei diese Wette nach dem Wahlsieg von Trump etwas zurückgefahren wurde.
Nach der Wahl gehen viele Anleger nun davon aus, dass die Fed im kommenden Jahr nur noch zwei weitere Zinssenkungen vornehmen wird. Damit würde der Zinssenkungszyklus rund ein Jahr früher enden als erwartet und der Zins bei einem um einen Prozentpunkt höheren Niveau liegen, als viele geldpolitische Entscheidungsträger ursprünglich prognostiziert hatten.
4. Chinesische Exporte steigen im Oktober
Chinas Handelsbilanz hat im Oktober überraschend stark zugelegt, vor allem dank eines kräftigen Exportwachstums, das die Erwartungen weit übertraf. Die Auslandsnachfrage blieb stabil, während die heimische Produktion auf Hochtouren lief – besonders überraschend im Monat vor den US-Wahlen. Gleichzeitig gingen die Importe zurück, was den Handelsüberschuss zusätzlich stützte.
Der Überschuss wuchs im Oktober auf 95,27 Milliarden Dollar, wie aus den heute veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Damit übertraf er die Prognose von 73,5 Milliarden Dollar deutlich und lag auch klar über dem Septemberwert von 81,71 Milliarden Dollar.
Haupttreiber für den gestiegenen Überschuss waren die Exporte, die im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 % zulegten. Das Wachstum lag damit weit über den erwarteten 5 % und zeigte eine deutliche Beschleunigung gegenüber den 2,4 % Zuwachs im Vormonat.
5. Ölpreis gibt nach
Der Ölpreis verzeichnet heute im bisherigen Handel leichte Verluste. Händler wägen die möglichen Auswirkungen einer erneuten US-Präsidentschaft von Donald Trump und die Aussichten auf weitere Konjunkturmaßnahmen in China ab.
Ein Barrel der Nordseesorte Brent notiert aktuell 0,3 % niedriger bei 74,69 Dollar, während US-Rohöl (WTI) um 0,5 % auf 71,33 Dollar pro Barrel zurückgeht.
Beide wichtigen Rohöl-Benchmarks hatten bereits gestern aufgrund eines stärkeren Dollars deutliche Verluste hinnehmen müssen – verstärkt durch einen überraschend hohen Anstieg der US-Rohöllagerbestände.
Inzwischen richten viele Händler jedoch ihren Blick nach vorn und kalkulieren ein, dass eine Trump-Regierung möglicherweise die Öllieferungen aus Ländern wie dem Iran und Venezuela einschränken könnte. Seine Politik gilt als wirtschaftsfreundlich, was die wirtschaftliche Aktivität fördern und die Nachfrage nach Kraftstoffen steigern könnte.
Zusätzlich wird erwartet, dass der Nationale Volkskongress Chinas in den kommenden Monaten Pläne zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums vorlegt, etwa durch höhere Fiskalausgaben.
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