London, 19. Mrz (Reuters) - Die sieben führenden Industriestaaten (G7) unterstützen nach Angaben Großbritanniens eine Kapitalspritze für den Internationalen Währungsfonds (IWF). Es wäre das erste Mal seit 2009, kurz nach der weltweiten Finanzkrise. Details zum Volumen und zum Zeitpunkt blieben am Freitag nach Beratungen der G7-Finanzminister allerdings noch offen.
Mit den neuen Mitteln soll der IWF in der Coronavirus-Krise vor allem Schwellen- und Entwicklungsländern unter die Arme greifen. Nach Angaben Großbritanniens, das momentan den G7-Vorsitz inne hat, sind sich die sieben Industriestaaten einig, eine "beträchtliche" Kapitalspritze zu unterstützen. Der britische Finanzminister Rishi Sunak sprach von einem Meilenstein. Kein Land dürfe in der Pandemie zurückgelassen werden. Viele Experten fürchten, dass die konjunkturelle Erholung in ärmeren Ländern schwächer ausfallen könnte, weil das Geld fehlt, sich gegen die Krise zu stemmen. Außerdem brauchen diese Staaten dringend Mittel, um Impfstoffe kaufen zu können.
Viele Experten fordern, dem IWF müssten mindestens 500 Milliarden Dollar zufließen, über sogenannte Sonderziehungsrechte, eine künstliche Währung des IWF. Die USA als wichtigster Träger des IWF hatten lange eine Kapitalspritze blockiert. Unter der neuen Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich das aber geändert, sie ist offen dafür. Zuletzt wurden die IWF-Mittel 2009 aufgestockt - um damals 250 Milliarden Dollar. Insgesamt kann der Fonds eine Billion Dollar verleihen.
Zu den G7-Ländern gehören neben den USA und Kanada auch Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien.