COTTBUS (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird sich am kommenden Mittwoch (22.) mit dem Management des Energiekonzerns Leag in der Lausitz treffen. Es soll um den Transformationsprozess des Konzerns gehen, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag ankündigte. Die Leag, die in der Lausitz Kohlekraftwerke betreibt, will den Wandel hin zu grünem Strom aus Sonne und Wind vorantreiben.
Habeck hatte sich zuletzt für einen früheren Kohleausstieg auch im Osten ausgesprochen. Ein - wie in Nordrhein-Westfalen - auf 2030 vorgezogener Ausstieg müsse im Konsens vereinbart werden, hatte der Grünen-Politiker erklärt. Der Vorstoß löste in der Region bislang große Skepsis aus. Nach bisheriger Gesetzeslage sind die letzten Stilllegungen von Kohlekraftwerksblöcken in Deutschland 2038 in der Lausitz geplant.
Kürzlich hatte Leag-Vorstandschef Thorsten Kramer gesagt, er könne sich unter bestimmten Bedingungen vorstellen, dass das Unternehmen im Jahr 2033 nicht mehr von der Kohle lebe. Die Leag will ein riesiges Energiezentrum aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf ehemaligen Bergbauflächen entwickeln. Danach sollen bis 2030 mit sieben Gigawatt rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden können.
Habeck und Kramer wollen am Mittwoch (11.40 Uhr) am Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg über ihr Gespräch informieren. Eine Sprecherin der Leag sagte auf Nachfrage, Habeck habe um einen Termin mit dem Unternehmen gebeten. Der Betriebsrat kündigte eine Aktion von Mitarbeitern aus Bergbaurevieren beim Besuch Habecks an.