FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor vier Jahren erschütterte die Pleite der US-Bank Lehman Brothers die Finanzmärkte und stürzte die Weltwirtschaft in eine Rezession. Für rund 50 000 Kleinanleger in Deutschland, die ihre Ersparnisse in Lehman-Zertifikate gesteckt hatten, begann eine Zitterpartie. Und ein Ende ist nicht noch abzusehen. Ihr gesamtes Geld werden die geprellten Sparer ohnehin nicht wiedersehen, sie können lediglich auf Minderung des Verlustes hoffen. Allgemein wird damit gerechnet, dass sie in mehreren Tranchen insgesamt 20 Prozent plus X ihres Geldes zurückbekommen.
Zunächst muss der niederländische Insolvenzverwalter jedoch einen Termin für die Anmeldung der Ansprüche nennen. Finanzjurist Markus Feck von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rechnet damit, dass dies noch in diesem Jahr geschehen könnte. Sobald der Termin feststeht, müssten die Anleger ihre Ansprüche anmelden - entweder beim niederländischen Insolvenzverwalter oder bei der Bank, bei der sie die Papiere gekauft hatten.
Deutsche Anleger hatten über verschiedene Banken Zertifikate oder Inhaberschuldverschreibungen erworben, die auf die niederländische Lehman-Tochter ausgestellt waren. Vertrieben wurden die meist als sichere Anlage empfohlenen Papiere über mehrere Sparkassen, die Citibank (heute Targo), Dresdner Bank, Commerzbank und weitere Institute. Die Zertifikate unterlagen nicht der Einlagensicherung.
Etwas besser stehen derzeit Sparer da, deren Bank direkte Ansprüche im US-Insolvenzverfahren angemeldet hatte. 'Dort hat es bereits Teilausschüttungen an institutionelle Investoren gegeben, die diese an Anleger weitergereicht haben', sagt Feck. Auf wieviel Geld die Sparer aus den USA insgesamt hoffen können, ist dem Juristen zufolge derzeit schwer einzuschätzen.
Keine Aussicht auf Erfolg mehr haben Sparer, die gegen ihre Hausbank wegen Falschberatung vor Gericht ziehen wollen. Die meisten Zertifikate wurden dem Juristen zufolge 2007 verkauft, die damals gültige Verjährungsfrist von drei Jahren ist damit abgelaufen. 'Viele Anleger haben zu spät gemerkt, was sie da im Depot hatten', sagt Feck.
Schätzungen zufolge haben Kleinanleger in Deutschland etwa 700 Millionen bis eine Milliarde Euro in die Papiere investiert. Für diese Zahlen gibt es jedoch keine Belege. Nach Fecks Erfahrungen steckten Sparer in der Regel 5 000 bis 20 000 Euro in Lehman-Zertifikate.
Am besten ist die Lage bisher für die Gläubiger der deutschen Lehman-Tochter, der Lehman Brothers Bankhaus AG. Die etwa 560 institutionelle Anleger haben nach Angaben von Insolvenzverwalter Michael Frege in zwei Abschlagszahlungen bereits 31,5 Prozent erstattet bekommen. Größter Gläubiger ist die Einlagensicherung des Bankenverbands. Zu weiteren möglichen Zahlungen wollte sich Frege nicht äußern./mar/DP/zb
--- Von Friederike Marx, dpa ---
Zunächst muss der niederländische Insolvenzverwalter jedoch einen Termin für die Anmeldung der Ansprüche nennen. Finanzjurist Markus Feck von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rechnet damit, dass dies noch in diesem Jahr geschehen könnte. Sobald der Termin feststeht, müssten die Anleger ihre Ansprüche anmelden - entweder beim niederländischen Insolvenzverwalter oder bei der Bank, bei der sie die Papiere gekauft hatten.
Deutsche Anleger hatten über verschiedene Banken Zertifikate oder Inhaberschuldverschreibungen erworben, die auf die niederländische Lehman-Tochter ausgestellt waren. Vertrieben wurden die meist als sichere Anlage empfohlenen Papiere über mehrere Sparkassen, die Citibank (heute Targo), Dresdner Bank, Commerzbank
Etwas besser stehen derzeit Sparer da, deren Bank direkte Ansprüche im US-Insolvenzverfahren angemeldet hatte. 'Dort hat es bereits Teilausschüttungen an institutionelle Investoren gegeben, die diese an Anleger weitergereicht haben', sagt Feck. Auf wieviel Geld die Sparer aus den USA insgesamt hoffen können, ist dem Juristen zufolge derzeit schwer einzuschätzen.
Keine Aussicht auf Erfolg mehr haben Sparer, die gegen ihre Hausbank wegen Falschberatung vor Gericht ziehen wollen. Die meisten Zertifikate wurden dem Juristen zufolge 2007 verkauft, die damals gültige Verjährungsfrist von drei Jahren ist damit abgelaufen. 'Viele Anleger haben zu spät gemerkt, was sie da im Depot hatten', sagt Feck.
Schätzungen zufolge haben Kleinanleger in Deutschland etwa 700 Millionen bis eine Milliarde Euro in die Papiere investiert. Für diese Zahlen gibt es jedoch keine Belege. Nach Fecks Erfahrungen steckten Sparer in der Regel 5 000 bis 20 000 Euro in Lehman-Zertifikate.
Am besten ist die Lage bisher für die Gläubiger der deutschen Lehman-Tochter, der Lehman Brothers Bankhaus AG. Die etwa 560 institutionelle Anleger haben nach Angaben von Insolvenzverwalter Michael Frege in zwei Abschlagszahlungen bereits 31,5 Prozent erstattet bekommen. Größter Gläubiger ist die Einlagensicherung des Bankenverbands. Zu weiteren möglichen Zahlungen wollte sich Frege nicht äußern./mar/DP/zb
--- Von Friederike Marx, dpa ---