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HSH-Nordbank-Prozess: Plädoyer der Staatsanwaltschaft erwartet

Veröffentlicht am 27.05.2014, 12:07

HAMBURG (dpa-AFX) - Mit dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft geht der Gerichtsprozess um die frühere Vorstandsriege der HSH-Nordbank am Mittwoch voraussichtlich in die Schlussetappe. Angeklagt sind sechs frühere Bankmanager der Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein wegen Untreue in einem besonders schweren Fall.

Vor der Wirtschaftsstrafkammer des Hamburger Landgerichts müssen sich unter anderen der damalige HSH-Finanzchef und spätere Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher sowie sein Vorgänger im Spitzenamt, Hans Berger, verantworten. Nach der Staatsanwaltschaft werden die Verteidiger an der Reihe sein. Angesichts der Zahl von sechs Beschuldigten dürften ihre Plädoyers Zeit in Anspruch nehmen. Wann das Urteil gesprochen wird, ist offen. Den Angeklagten drohen Strafen bis zu zehn Jahren Haft. Ihre Anwälte wollen Freisprüche erwirken.

Die Ex-HSH-Manager sollen der Bank 2007 bei einem komplexen Kreditgeschäft, das unter dem Namen "Omega 55" bekanntgeworden ist, einen Schaden von 158 Millionen Euro zugefügt haben. Dabei hätten sie ihre Pflichten verletzt und damit Untreue in einem besonders schweren Fall begangen, lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Aufgrund seiner Unterlagen hätte der damalige Vorstand die Chancen und Risiken des "Omega"-Geschäfts gar nicht abwägen können. Durch die Transaktion sollte die Bilanz der Landesbank entlastet werden, die für einen Börsengang vorbereitet werden sollte. Zwei der Angeklagten wird zudem Bilanzfälschung vorgeworfen.

Der gesamte Ex-Vorstand hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen und betont, seine Pflichten in der Bank gewissenhaft erfüllt zu haben. "Die bisherige Beweiserhebung hat nach meinem Verständnis bestätigt, dass ich persönlich weder in die Vorbereitung, Ausgestaltung, Umsetzung noch die Überwachung der Transaktion eingebunden war", sagte Nonnenmacher. "Omega 55" sei ein Mosaikstein gewesen, dessen Erfolg oder Misserfolg niemals existenzbedrohend für die Bank hätte werden können, ergänzte er.

In den Abwärtssog der weltweiten Finanzkrise 2008, ausgelöst von der Pleite der US-Bank Lehman Brothers, geriet auch die Landesbank. Sie schrieb damals einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro und konnte nur durch Kapitalspritzen und Garantien der beiden Länder gerettet werden.

Seit dem 24. Juli 2013 hat das Gericht an 57. Verhandlungstagen versucht, die Komplexität des "Omega 55"-Geschäfts zu durchleuchten. Mit dem Prozess um das riskante Finanzgeschäft, damals eines der innovativen Finanzprodukte der Branche, hat die Kammer nach eigenem Bekunden juristisches Neuland betreten. Ob der Vorwurf der Kredituntreue auf Finanzprodukte wie "Omega 55" der HSH Nordbank übertragbar ist, sei ungeklärt, sagte Richter Marc Tully vor knapp einem Jahr. "Die Strafkammer betritt Neuland. Das ist für alle Beteiligten keine ganz glückliche Situation."/akp/DP/stb

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