LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Israel Chemicals Ltd. (ICL) will nach Möglichkeit den größten Teil seines Standorts Ludwigshafen verkaufen. Betroffen sind 500 von 600 Beschäftigten. Einen entsprechenden Bericht der Ludwigshafener Tageszeitung "Die Rheinpfalz" bestätigte das Unternehmen am Freitag. Keiner der sechs betroffenen Bereiche mache Verlust, hatte Konzernchef Stefan Borgas bereits am Montag vergangener Woche gesagt. Für die eine oder andere Sparte gebe es jedoch möglicherweise bessere Besitzer. Es geht um die Papier- und die Wasserchemikalien, Aluminiumoxid, das Kosmetik- und Pharmageschäft sowie das Gips- und das Schuhteilegeschäft. Bleiben soll nur das Düngemittelgeschäft.
Das Unternehmen betonte allerdings auch, wenn ein Geschäftsgebiet durch einen Verkauf schlechter gestellt würde als bisher, werde es nicht abgegeben. Laut Borgas sind neben dem Preis drei Kriterien entscheidend für einen Verkauf: Der Bereich muss zum Kerngeschäft des Käufers gehören, dieser kann ihn besser und schneller entwickeln als ICL - und er will damit am Standort Ludwigshafen bleiben. "Wir sind damit nach wie vor nicht einverstanden", sagte Betriebsratschef Georg Selinger. Für einen Gutteil der Beschäftigten sei unklar, welche Folgen ein Verkauf habe.br