KIEL (dpa-AFX) - Der Ökonom Moritz Schularick bedauert den Abbau staatlicher Kapazitäten in bestimmten Bereichen. Bei der Klimatransformation sollte es zum Beispiel für die Planung von Wärmenetzen eine lenkende Rolle des Staates geben, sagte der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) der Deutschen Presse-Agentur. Der Staat sei aber leider nicht mehr so kompetent wie in den 1970er und 1980er Jahren, um solche Prozesse zu steuern. "Wir haben viel an Staatskapazität und damit einen Wettbewerbsvorteil verloren", sagte Schularick.
Es gebe an vielen Punkten konstruktive Möglichkeiten für ein Zusammenspiel von Staat und Markt. "Es ist die Kombination aus beidem - das weiß auch jeder - bis auf Glaubenskrieger, die auf beiden Seiten unterwegs sind." Schularick setzte sich dafür ein, bei staatlichen Entscheidungen stets die politischen und sozialen Wirkungen im Blick zu haben.