von Robert Zach
Investing.com - Die Euro-Finanzminister werden Haushalte und Unternehmen gegen den Inflationsschock schützen, versicherte Eurogruppenchef Paschal Donohoe am Freitag in Prag.
"Wir müssen die Inflation runterbringen", betonte der Ire. "Wenn wir das nicht tun, werden unsere Bürger, die Menschen in Europa, ärmer werden", erklärte er beim Treffen der Euro-Finanzminister.
"Unsere Interventionen werden in Abstimmung mit der Geldpolitik der EZB erfolgen. Wir werden alles tun, um die Inflation nicht noch weiter anzuheizen."
Die Inflation in der Eurozone war im August mit 9,1 Prozent auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Zur Eindämmung des Preisdrucks hat die EZB die Leitzinsen in diesem Jahr bereits zweimal erhöht - zunächst um 50 Basispunkte im Juli und gestern um 75 Basispunkte. Weitere Erhöhungen sollen folgen.
Schuld an dem angebotsseitigen Preisschock haben allerdings vor allem die ausufernden Energiepreise, die im Zuge des Ukraine-Kriegs drastisch gestiegen sind.
So hat Russland im Zuge der Sanktionspolitik des Westens seine Gaslieferungen in die EU erheblich gedrosselt. Daraus resultierte ein enormer Preissprung auf dem Gasmarkt. Aber auch der Strompreis erklomm in dieser Phase immer neue Höhen. Zeitweise erreichte er in Deutschland fast 1.000 Euro je Megawattstunde. Zu Beginn des Jahres lag der Preis für die gleiche Strommenge noch bei unter 150 Euro. Neben der unausgereiften Energiepolitik der Bundesregierung und den durch die Trockenheit bedingten Reaktorproblemen in Frankreich sorgte vor allem der Gaspreis für einen deutlichen Schub. Denn wegen der so genannten Merit-Order wird der Preis durch das für die Stromversorgung notwendige teuerste Kraftwerk bestimmt.