BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Reisebranche nimmt Kurs auf weitere Rekorde. Zwar seien die internationalen Rahmenbedingungen mit Krisen beispielsweise in der Ukraine und in Griechenland nicht gerade förderlich. Alles spreche aber dafür, dass 2015 wieder "ein exzellentes Reisejahr" werde, sagte Michael Frenzel, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), am Dienstag vor Eröffnung der Reisemesse ITB in Berlin.
Ein Umsatzplus von 1,5 bis 2 Prozent sei in der neuen Saison möglich. Gebremst werde das Wachstum derzeit aber durch den Luftverkehr. Die deutschen Flughäfen drohten im internationalen Vergleich abgehängt zu werden. Das Bedürfnis der Deutschen nach Urlaub und Reisen ist ungebrochen hoch - dazu tragen nach Einschätzung der Branche vor allem sichere Arbeitsplätze, steigende Löhne, niedrige Zinsen und eine hohe Konsumbereitschaft bei. "Die Deutschen haben ihre Koffer für die neue Reisesaison gepackt", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Norbert Fiebig. Die Buchungssaison sei zu Jahresbeginn gut angelaufen. Für das wichtige Sommergeschäft hätten die Reisebüros bis Ende Januar ein Umsatzplus von rund fünf Prozent verzeichnet. Besonders deutlich legten mit einem hohen zweistelligen Plus Buchungen für Ägypten zu. Das nordafrikanische Land gehörte allerdings auch zu den Verlierern der vergangenen Saison. Besser laufe es auch wieder für Tunesien und Sri Lanka, sagte Fiebig. Das zeige, dass politische Krisen und Naturkatastrophen immer nur einen kurzzeitigen Effekt hätten. Hoch im Kurs stehen derzeit auch Griechenland und die Balearen. Erst 2014 hatten urlaubsfreudige Bundesbürger den Reiseveranstaltern und -büros zu Bestmarken verholfen. Die Nachfrage nach organisierten Reisen erreichte einen Rekordwert. Die Reiseveranstalter steigerten ihren Umsatz um rund eine Milliarde auf 26,3 Milliarden Euro. Getragen wurde das Wachstum stark von Kreuzfahrten. Es würden aber auch immer mehr teure Urlaube gebucht, sagte Fiebig. "Die Deutschen sind bereit, mehr Geld für den Urlaub auszugeben.