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Jeder vierte Fernzug nicht pünktlich - Bahn wird aber etwas besser

Veröffentlicht am 18.01.2015, 14:17
Jeder vierte Fernzug nicht pünktlich - Bahn wird aber etwas besser

BERLIN (dpa-AFX) - Fast jeder vierte Fernzug der Deutschen Bahn war im vergangenen Jahr unpünktlich. Zwar war die Bahn damit trotz Lokführer-Streiks und wetterbedingter Ausfälle insgesamt etwas pünktlicher als im Vorjahr - sie verfehlte damit aber ihr selbstgestecktes Ziel. Im Fernverkehr kamen 76,5 Prozent der ICE- und IC-Züge pünktlich an. 2013 lag diese Quote noch bei 73,9 Prozent. Die Zielmarke der Bahn aber lag bei 80 Prozent. Das geht aus einer am Samstag veröffentlichten Statistik der Bahn hervor, über welche zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet hatte. 2012 lag die Pünktlichkeit bei 79,1 Prozent.

Der Fernverkehr rutschte laut Bahn ab Mai unter die Zielmarke von 80 Prozent. Dieser Einbruch sei wesentlich bedingt durch die monatelangen Unwetterserien von Mai bis Juli etwa mit dem Sturmtief "Ela" mit mehr als tausend umgestürzten Bäumen auf den Gleisen, hieß es. Dazu seien zahlreiche kriminellen Eingriffe gekommen wie Buntmetall-Diebstähle und Brandanschläge sowie die tagelangen Lokführerstreiks im September, Oktober und November.

"Gegen mutwillige und kriminelle Eingriffe in den Bahnverkehr, Personen im Gleis, extreme Witterung oder Streiks können wir nur wenig ausrichten", sagte Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg der "Bild"-Zeitung.

In den vergangenen fünf Jahren stiegen nach den Angaben witterungsbedingte Verspätungen um 50 Prozent. Auch die Schienenwege seien sehr belastet, sagte Homburg. Trotz erforderlicher umfangreicher Erneuerungen des Schienennetzes wolle die Bahn aber pünktlich sein.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 94,5 Prozent aller Personenverkehrszüge pünktlich an, so die Bahn - nach 94,1 Prozent im Vorjahr und 94,6 Prozent im Jahr 2012. Die Nahverkehrszüge waren 2014 mit 94,9 Prozent etwa so pünktlich wie in den Vorjahren.

Sogenannte Langsamfahrstellen konnten nach Bahn-Angaben nahezu vollständig beseitigt werden. Investitionen in den Ausbau von Hauptstrecken sind geplant: verursachen jedoch während der Bauphase zunächst Verspätungen. Zudem fehlen Fahrzeuge durch Lieferengpässe. Auch strengere technische Kontrollen der Züge sind danach für Unpünktlichkeit verantwortlichen.

Kritik an der Bahn kam von den Grünen. Der Konzern könne für die nach wie vor mangelnde Pünktlichkeit im Fernverkehr nicht alleine externe Faktoren wie Unwetter verantwortlich machen, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel. "Die Verspätungen haben auch mit der lange vernachlässigten Infrastruktur und beispielsweise mit dem Rückbau von Überholgleisen zu tun."

Unterdessen hat die Lokführergewerkschaft GDL kurz vor der Fortsetzung von Tarifverhandlungen bei der Bahn mit neuen Streiks gedroht. Die Verhandlungen werden am Montag in Berlin fortgesetzt.

Die Bahn veröffentlicht seit August 2011 Zahlen zur Pünktlichkeit für das Jahr und die einzelnen Monate. Damit soll für mehr Transparenz gesorgt werden. Auf dem etwa 34 000 Kilometer langen Schienennetz sind pro Tag etwa 39 000 Züge, davon 32 700 der Bahn unterwegs. In die Statistik fließen die mehr als 800 000 Fahrten der Personenzüge pro Monat ein: 20 000 im Fern- und rund 780 000 im Nahverkehr, einschließlich der S-Bahnen.

Pünktlich sind laut Bahn alle Züge, die bis zu 5:59 Minuten nach Plan an einem Ort ankommen. Die Definition stammt noch aus der Zeit, als Bahnhofsuhren keine Sekundenzeiger hatten. Die fünfte Minute endete erst mit dem Sprung des Zeigers auf die sechste.

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