DOHA (dpa-AFX) - Katar will nach dem Tod von Gastarbeitern auf den WM-Baustellen Konsequenzen ziehen. Unter dem Motto "Katar führt weitreichende Reformen im Arbeitsrecht ein" erklärten Regierungsvertreter am Mittwoch in Doha, für ausländische Arbeiter werde es künftig leichter sein, innerhalb von Katar den Arbeitgeber zu wechseln oder das Land zu verlassen. Außerdem sollten Geldstrafen für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern den Pass wegnähmen, erhöht werden.
Kommentatoren wiesen allerdings darauf hin, dass diese Maßnahmen, die erst noch in geltendes Recht umgesetzt werden müssten, die Situation der ausländischen Bauarbeiter nur geringfügig verbessern würden.
Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an das reiche Golfemirat ist umstritten: Wegen der Hitze in Katar gibt es bei Sportfunktionären und Spielern Bedenken, ob der Wettbewerb wie sonst üblich im Sommer stattfinden kann.
Außerdem sollen nach Angaben internationaler Gewerkschaftsorganisationen - seit Katar 2010 den Zuschlag für die WM erhielt - 1200 ausländische Arbeiter auf Baustellen in dem Golfstaat gestorben sein. Die katarische Regierung bestreitet diese Zahlen. Die Arbeiter stammen größtenteils aus Nepal, Indien und Bangladesch. Berichten zufolge müssen sie in Katar oft viele Stunden lang in sengender Hitze ohne Pause schuften. Außerdem seien sie zum Teil in menschenunwürdigen Unterkünften untergebracht.gf