BERLIN (dpa-AFX) - Unionsfraktionschef Volker Kauder ist dem Eindruck entgegengetreten, er wolle das geplante Gesetz für Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen blockieren. "Auch das Gesetz für mehr Entgeltgleichheit von Frauen und Männern wird kommen. Das ist ein Grundanliegen der Union", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Freitag). Ungleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit sei "in einer sozialen Marktwirtschaft nicht in Ordnung".
Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) möchte den Entwurf für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetz noch dieses Jahr vorlegen. Sie will, dass jeder Mitarbeiter das Recht hat, das Durchschnittsgehalt seiner Kollegen mit vergleichbarer Tätigkeit zu erfragen. Der "Spiegel" berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, Kauder habe zu SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann gesagt: "In diesem Jahr wird das nichts mehr." Kauder bestritt das in der "Bild": "Das habe ich nie gesagt. Je besser die Vorlage der Familienministerin ist, desto schneller kommt das Gesetz. Wir müssen aber auch darauf achten, dass Nachbesserungen wie beim Mindestlohn nicht die Regel werden." Über die genau Ausgestaltung müsse allerdings noch verhandelt werden, betonte Kauder. "Es wird das gemacht, was im Koalitionsvertrag steht. Danach müssen die größeren Unternehmen zunächst zur Frage der Entgeltgleichheit eingehender öffentlich Stellung nehmen. Über die Details reden wir noch. Ob eine anonymisierte Offenlegungspflicht notwendig ist, kann ich jetzt noch nicht sagen.