KIEL (dpa-AFX) - Nach dem Zusammenstoß eines Schiffskrans mit zwei Brücken über dem Nord-Ostsee-Kanal drohen in Kiel mindestens noch mehrere Tage erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Wasserstraße selbst ist wieder für den Schiffverkehr frei. Allerdings sind die Brückenbauwerke zwischen dem Kieler Norden und der Innenstadt für Fahrzeuge gesperrt. Mitte nächster Woche seien Erkenntnisse zum Statikverlust als Entscheidungsgrundlage zu erwarten, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit Blick auf eine der beiden weniger in Mitleidenschaft gezogenen Hochbrücken.
"Ich denke, dass es nicht so lange dauern wird, bis man zumindest stufenweise ein bisschen Verkehr laufen lassen kann." Für Lastwagen und Busse sei das noch nicht abzusehen. Es solle stufenweise immer mehr ermöglicht werden, sagte Madsen. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssten Autos zunächst langsamer fahren als sonst.
Zehntausende Pendlerinnen und Pendler sind von den Brückensperrungen betroffen. Polizei- und Rettungsfahrzeuge dürfen in Notfällen passieren. "Wir hoffen, dass wir die Lage bald etwas entspannen können", sagte Madsen. Er verwies darauf, dass Tausende normalerweise täglich über die Brücken zur Arbeit fahren.
Zu dem Unfall kam es am Mittwoch. Der Ausleger eines 38 Meter hohen Krans an Bord eines finnischen Spezialschiffs hatte kurz nach dem Durchlaufen der Holtenauer Schleuse die Brücken getroffen.