😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Ökonomen: Wahlen in Frankreich und Griechenland erschweren Kampf gegen Krise

Veröffentlicht am 07.05.2012, 11:23
Aktualisiert 07.05.2012, 11:24
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Wahlergebnisse in Frankreich und Griechenland vom Wochenende dürften den Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise nicht gerade erleichtern. Während der Präsidentschaftswechsel in Frankreich den gesamteuropäischen Sparkurs untergraben könnte, steigt in Griechenland mit den drastischen Verlusten der beiden Volksparteien die Gefahr einer abermaligen Staatspleite. Zu diesem Ergebnis kommen Bankvolkswirte in ersten Stellungsnahmen. Selbst ein Austritt Griechenlands aus dem Währungsraum kann demnach nicht mehr ausgeschlossen werden, sollte sich die neue Regierung nicht zum vereinbarten Spar- und Reformkurs bekennen.

Insbesondere das Ergebnis der Parlamentswahlen in Griechenland, wo die beiden großen Parteien Nea Demokratia (ND) und Pasok herbe Verluste hinnehmen mussten und im Parlament keine Mehrheit mehr stellen, treibt Ökonomen Sorgenfalten auf die Stirn. 'Im neuen griechischen Parlament gibt es keine Mehrheit mehr für den mit IWF und EU vereinbarten Konsolidierungskurs', kommentierte Commerzbank-Experte Christoph Weil. Für eine Regierungsmehrheit wird nun mindestens eine der kleineren Parteien benötigt. 'Doch dies wird nicht ohne Abstriche beim Konsolidierungsprogramm gehen', so Weil. Mit Ausnahme der ND und Pasok lehnen alle anderen Parteien, die nunmehr im Parlament vertreten sind, den strikten Sparkurs ab.

Selbst eine weitere Staatspleite oder gar ein Austritt aus dem Euroraum gilt unter Experten als nicht ausgeschlossen. Denn Athen muss schnell zusätzliche Sparmaßnahmen beschließen, damit weitere Finanzhilfen fließen. 'Ohne frisches Geld wird der griechische Staat wohl spätestens im Herbst nicht mehr in der Lage sein, seinen Zahlungsverpflichtungen in vollem Umfang nachzukommen', heißt es bei der Commerzbank. Die Liechtensteiner VP Bank sieht in den Wahlergebnissen unterdessen eine Bestätigung, dass der Rückhalt in der griechischen Bevölkerung für den Spar- und Reformkurs erodiert und damit der soziale Friede gefährdet ist.

Deutlich moderater, wenngleich nicht sonderlich optimistisch, fallen Kommentare zum Wahlsieg Francois Hollandes in Frankreich aus. Obgleich die wirtschaftspolitischen Positionen Hollandes zum Teil deutlich von denen der deutschen Bundesregierung abweichen, sei eine Zerrüttung des deutsch-französischen Verhältnisses unwahrscheinlich, kommentierte Berenberg-Chefökonom Holger Schmieding. So dürfte die Zusammenarbeit zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs neuem Präsidenten gut funktionieren. Zumal der Start der Präsidentschaft Nicolas Sarkozys schwierig gewesen sei, bevor sich das Verhältnis zwischen Merkel und ihm gebessert habe.



Deutlich skeptischer als Schmieding gibt sich Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. 'Hollandes Wahl macht alles noch schwieriger', schreibt Krämer in einem Kommentar. So ignoriere Hollande die wirtschaftlichen Probleme Frankreichs wie den viel zu unflexiblen Arbeitsmarkt. Darüber hinaus dürfte es unter dem neuen Präsidenten nicht gelingen, die Staatsschulden unter Kontrolle zu bringen. 'Unter seiner Präsidentschaft wird Frankreich innerhalb des Euroraums wohl weiter absteigen und gen Süden driften. Das schwächt den Euroraum als Ganzes und bürdet Deutschland im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise noch mehr Lasten auf.'/bgf/hbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.