MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lage am spanischen Anleihenmarkt hat sich zum Wochenschluss wieder deutlich verschärft. Im frühen Freitagshandel erreichte die Rendite für die richtungsweisenden Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren wieder die Marke von sechs Prozent. Unmittelbar nach dem Handelsbeginn stieg sie in der Spitze um 0,11 Prozentpunkte, und sie stand mit 0,03 Punkten nur hauchdünn unter der Marke von 6,0 Prozent. Zuletzt war die Rendite zu Beginn der Woche zeitweise in den kritischen Bereich über der Marke von sechs Prozent gestiegen und hatte eine starke Nervosität an den Finanzmärkten ausgelöst.
Im weiteren Handelsverlauf fiel die Rendite für die zehnjährigen Anleihen des angeschlagenen Eurolandes wieder etwas zurück. Im Vormittagshandel lag sie 5,917 Prozent. Im Sog der steigenden Rendite für spanische Papiere sprangen auch die Risikoaufschläge für italienische Anleihen stark nach oben, während sich bei den übrigen Staatspapieren aus der Eurozone keine auffälligen Kursbewegungen zeigten. Zum Vergleich: Die Rendite von Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stand zuletzt bei 1,69 Prozent.
Anleihen-Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen sprach mit Blick auf die Rendite spanischer Anleihen von einer 'starken Verunsicherung am Markt'. Von einer Panik der Investoren könne aber 'keine Rede sein', versicherte der Experte. Aktuell werde der Handel mit Staatspapieren angeschlagener Euroländer möglicherweise von der bevorstehenden Präsidentenwahl in Frankreich am kommenden Sonntag überschattet.
Experten sehen bei einem Wahlerfolg des sozialistischen Herausforderers auf das französische Präsidentenamt, Francois Hollande, den Reformprozess in der Eurozone gefährdet. Unter einem künftigen Präsidenten Hollande könnte sich die Konsolidierung der Staatshaushalte im Kampf gegen die Schuldenkrise als schwieriger erweisen als unter Amtsinhaber Nikolas Sarkozy. Zudem will Hollande den Fiskalpakt noch neu verhandeln.
Zu einem möglichen Kauf spanischer Staatsanleihen durch die Europäischen Zentralbank äußerte sich Experte Umlauf zurückhaltend. Das Anleihenkaufprogramm der Notenbank im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise sei offiziell nie ausgesetzt worden. Auch wenn die EZB das Programm in den vergangenen Wochen nicht einsetzte, sei ein erneutes Eingreifen der Notenbank am Anleihenmarkt vorstellbar. Die Notenbank hatte im Frühjahr 2010 während des Beginns der Griechenland-Krise mit dem Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder begonnen./jkr/jsl
Im weiteren Handelsverlauf fiel die Rendite für die zehnjährigen Anleihen des angeschlagenen Eurolandes wieder etwas zurück. Im Vormittagshandel lag sie 5,917 Prozent. Im Sog der steigenden Rendite für spanische Papiere sprangen auch die Risikoaufschläge für italienische Anleihen stark nach oben, während sich bei den übrigen Staatspapieren aus der Eurozone keine auffälligen Kursbewegungen zeigten. Zum Vergleich: Die Rendite von Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stand zuletzt bei 1,69 Prozent.
Anleihen-Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen sprach mit Blick auf die Rendite spanischer Anleihen von einer 'starken Verunsicherung am Markt'. Von einer Panik der Investoren könne aber 'keine Rede sein', versicherte der Experte. Aktuell werde der Handel mit Staatspapieren angeschlagener Euroländer möglicherweise von der bevorstehenden Präsidentenwahl in Frankreich am kommenden Sonntag überschattet.
Experten sehen bei einem Wahlerfolg des sozialistischen Herausforderers auf das französische Präsidentenamt, Francois Hollande, den Reformprozess in der Eurozone gefährdet. Unter einem künftigen Präsidenten Hollande könnte sich die Konsolidierung der Staatshaushalte im Kampf gegen die Schuldenkrise als schwieriger erweisen als unter Amtsinhaber Nikolas Sarkozy. Zudem will Hollande den Fiskalpakt noch neu verhandeln.
Zu einem möglichen Kauf spanischer Staatsanleihen durch die Europäischen Zentralbank äußerte sich Experte Umlauf zurückhaltend. Das Anleihenkaufprogramm der Notenbank im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise sei offiziell nie ausgesetzt worden. Auch wenn die EZB das Programm in den vergangenen Wochen nicht einsetzte, sei ein erneutes Eingreifen der Notenbank am Anleihenmarkt vorstellbar. Die Notenbank hatte im Frühjahr 2010 während des Beginns der Griechenland-Krise mit dem Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder begonnen./jkr/jsl