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Mehr Klimaschutz: EU-Einigung auf CO2-Diät durch Wälder und Böden

Veröffentlicht am 11.11.2022, 08:50
Aktualisiert 11.11.2022, 09:00
© Reuters.

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Mit Hilfe natürlicher CO2-Speicher sollen in der EU bis 2030 mindestens 310 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent in Böden und Wäldern gebunden werden. Deutschland müsste dem in der Nacht zu Freitag zwischen Unterhändlern des Europaparlaments und der EU-Staaten gefundenen Kompromiss zufolge rund zehn Prozent davon stemmen, wie aus einer Mitteilung des Parlaments vom Freitag hervorgeht.

Im Sommer 2021 hatte die EU-Kommission das Klimapaket "Fit for 55" vorgestellt, wonach die Emissionen der Europäischen Union bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 sinken sollen. Mit den neuen Vorgaben legt die EU bei ihren Klimaambitionen nun Parlamentsangaben zufolge einen Zahn zu, indem dieses Ziel de facto auf 57 Prozent erhöht wird. Die Einigung muss noch von den EU-Ländern und dem EU-Parlament bestätigt werden. Das gilt aber als Formsache.

CO2 dauerhaft zu binden ist notwendig, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Damit in der EU bis 2050 unter dem Strich keinerlei Treibhausgase mehr ausgestoßen werden, muss ein gewisser Anteil in der Natur gespeichert werden. Solange Menschen etwa Käse und Fleisch essen wollen, fallen bei der Produktion der Lebensmittel Treibhausgase wie Methan durch die Verdauung von Kühen an.

Allein im Jahr 2020 hat die EU deutlich mehr als 3000 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent ausgestoßen. Die verbindlichen Ziele zum Speichern von Treibhausgasen werden über die kommenden Jahre addiert, um auf die mehr als 300 Millionen Tonnen zu kommen.

Bäume können CO2 in Form von Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden. Damit holen sie das Treibhausgas aus der Atmosphäre, was den Klimawandel bremsen kann. Aber auch andere Naturräume können CO2 speichern. Abgestorbene Pflanzenreste werden in Mooren zu Torf. Das vorher von den Pflanzen aus der Atmosphäre aufgenommene CO2 wird auch hier als Kohlenstoff gespeichert. Umgekehrt können aber auch durch Waldbrände oder Trockenlegung von Mooren Treibhausgase wieder freigesetzt werden.

Die Einspeicherungen können auch gehandelt werden. Sprich: Wenn Staaten ihre neuen Ziele nicht erreichen, können sie anderen EU-Ländern ihren Überschuss an Einspeicherungen quasi abkaufen. Bäume, die in Spanien gepflanzt werden, könnten so auf dem Papier etwa Polen zugeschlagen werden.

Der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins, der das Vorhaben mitverhandelt hat, sprach am Freitag von einem ausgewogenen Gesetzestext. Anna Deparnay-Grunenberg, die für die Grünen im EU-Parlament sitzt, betonte, der Kompromiss sei ein erster wichtiger Schritt. Sie kritisierte aber, dass es bei der Umsetzung zu viele Ausnahmen gebe.

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