Investing.com - Chinas Industriesektor zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung.
Der vom National Bureau of Statistics (NBS) erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist mit 50,2 Punkten besser ausgefallen als gedacht. Damit liegt das Stimmungsbarometer erstmals seit April wieder oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung der Industriebetriebe im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist.
Der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erholte sich von 51,7 im Oktober auf 51,8 im November. Volkswirte hatten mit einem Wert von 51,4 gerechnet.
"Die jüngste Belebung der Branche wurde teilweise durch einen weiteren Anstieg des Neugeschäfts mit chinesischen Herstellern unterstützt", erklärte das Wirtschaftsmagazin Caixin in einer Pressemitteilung. "Einige Firmen verwiesen auf eine stabilere Nachfragesituation. Auch die Nachfrage aus Übersee verbesserte sich, so dass die Auslandsumsätze zum zweiten Mal in Folge zunahmen. Das Neugeschäft stieg stark an, was wiederum zu einem soliden Produktionsanstieg führte."
Während die offizielle Umfrage zeigt, dass Produktion und Auftragseingänge gestiegen sind, gingen diese Subkomponenten beim Caixin-Index zurück. Stattdessen war der Anstieg des Caixin EMI das Resultat einer stärkeren Beschäftigung.
"Obwohl wir weiterhin skeptisch sind, dass die Aktivität annähernd so stark ist, wie der Caixin EMI es suggeriert, deutet die synchronisierte Verbesserung der Umfragedaten auf eine gewisse Steigerung des Wachstums im vergangenen Monat hin", erklärte Julian Evans-Pritchard, Senior China Economist bei Capital Economics in einer Schnelleinschätzung. "Allerdings bezweifeln wir, dass dies den Tiefpunkt des aktuellen Konjunkturzyklus markiert, da sich das Kreditwachstum verlangsamt und der Bausektor immer noch mit einer nicht nachhaltigen Geschwindigkeit expandiert."
Die Daten zur Entwicklung des Einkaufsmanagerindex (EMI) in China werden monatlich erhoben. Es werden Fragebögen an 500 Einkaufsmanager und Firmenchefs geschickt.
Die Reaktion der Märkte
Die Märkte reagierten positiv auf die China-Daten: der SZSE Component weist ein Plus von 0,14 Prozent aus und der CSI 300 steigt 0,06 Prozent. Für den Tech-Index ChiNext geht es um 0,10 Prozent nach oben. Der Shanghai Composite liegt indes leicht im Minus.
Der Yuan im Verhältnis zum US-Dollar moderat schwächer.
Die Zehnjahresrendite aus China steigt 0,86 Prozent auf 3,217 Prozent.
Für den DAX-Future geht es vorbörslich spürbar nach oben. Das Plus beläuft sich auf 0,18 Prozent.
von Robert Zach