BERLIN (dpa-AFX) - Der Chef der luxemburgischen Notenbank, Yves Mersch, hat das neue Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen Kritik aus der Bundesbank verteidigt. 'Der Opposition der Bundesbank habe für Konfusion und Unsicherheit in großen Teilen der deutschen Bevölkerung gesorgt', sagte Mersch am Dienstag in Berlin. 'Niemand weiß, was passiert wäre, wenn der EZB-Rat keine Handlungsbereitschaft signalisiert hätte.'Alle Analysen hätten gezeigt, dass Passivität dramatische Konsequenzen hätte haben können. Das Risiko eines Auseinandersplitterns der Eurozone habe man nicht ignorieren können.
Die EZB stehe zu dem Verbot der Staatsfinanzierung, sagte Mersch. Es gebe zwar keine Begrenzung des Volumens der möglichen Anleihekäufe, aber die EZB werde ihr Risikomanagement nicht vernachlässigen. Ängste, dass es mittelfristig zur Inflation kommen könne, seien ungerechtfertigt. Die Anstrengungen der Regierungen dürften aber trotz des Programms nicht nachlassen. Die jüngste Beruhigung an den Finanzmärkten könne auch trügerisch sein. 'Wir haben die Blutungen gestoppt, aber der Patient ist noch nicht über den Berg.'
Mersch ist derzeit Kandidat für das EZB-Direktorium. Der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments hatte aber am Montag gegen ihn votiert. Die Volksvertreter wollen eine Frau im Kreis der sechs Direktoriumsmitglieder./jsl/jkr
Die EZB stehe zu dem Verbot der Staatsfinanzierung, sagte Mersch. Es gebe zwar keine Begrenzung des Volumens der möglichen Anleihekäufe, aber die EZB werde ihr Risikomanagement nicht vernachlässigen. Ängste, dass es mittelfristig zur Inflation kommen könne, seien ungerechtfertigt. Die Anstrengungen der Regierungen dürften aber trotz des Programms nicht nachlassen. Die jüngste Beruhigung an den Finanzmärkten könne auch trügerisch sein. 'Wir haben die Blutungen gestoppt, aber der Patient ist noch nicht über den Berg.'
Mersch ist derzeit Kandidat für das EZB-Direktorium. Der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments hatte aber am Montag gegen ihn votiert. Die Volksvertreter wollen eine Frau im Kreis der sechs Direktoriumsmitglieder./jsl/jkr