BERLIN (dpa-AFX) - Der von der Bundesregierung geplante Mindestlohn, der auch für viele Praktikanten gelten soll, ruft nun die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) auf den Plan. Das Präsidium will sich auf seiner nächsten Sitzung am 23. Juni mit dem Thema beschäftigen, wie ein Sprecher der "Welt" (Dienstag) sagte. Nach Informationen der Zeitung werden die vorgesehenen Regelungen in der HRK "als Problem eingeschätzt". Auf der Sitzung solle erörtert werden, wie die Hochschulen ihre geisteswissenschaftlichen Studiengänge so konzipieren können, dass mehr Praktika integriert sind. Anders als etwa in Studienrichtungen mit technischer Orientierung sind Pflichtpraktika in diesem Bereich eher selten.
Nach den Plänen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sollen auch freiwillige Praktika, die länger als sechs Wochen dauern, mit mindestens 8,50 Euro die Stunde vergütet werden. Nur Praktika, die offiziell Teil einer Ausbildung oder eines Studiums sind, fallen dem Gesetzentwurf zufolge nicht unter die Mindestlohn-Regelung. Kritiker befürchten, dass Unternehmen unter diesen Umständen seltener Praktikanten einstellen.
Die Hochschulrektorenkonferenz ist der Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen in Deutschland.b