Investing.com - Moody's senkt seinen Ausblick für Coinbase und begründet dies mit Bedenken wegen einer Klage der US-Behörden gegen die Krypto-Börse. Andernorts enttäuschen die Inflationsdaten aus China und verstärken die Befürchtung, dass der aufkeimenden Erholung des Landes nach der Pandemie die Luft ausgehen könnte.
1. Moody's senkt Ausblick für Coinbase
Moody's hat sein Rating für Coinbase (NASDAQ:COIN) gesenkt, nachdem die US-Regulierungsbehörden Anfang der Woche eine Klage gegen die Krypto-Börse angekündigt hatten.
In einer Erklärung vom Donnerstag stufte die Ratingagentur den Ausblick von „Stabil“ auf „Negativ“ herunter und begründet dies mit Bedenken darüber, wie sich die Klagen auf das „Geschäftsmodell und den Cashflow“ des Unternehmens auswirken könnten.
Die Securities and Exchange Commission hatte Coinbase am Dienstag verklagt und behauptet, die Plattform habe gegen US-Gesetze verstoßen, weil sie sich nicht als Börse registriert habe.
Der Schritt war Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen die Kryptobranche, die der SEC-Vorsitzende Gary Gensler mit dem „Wilden Westen“ verglichen hat. Am Montag leitete die SEC auch rechtliche Schritte gegen Binance ein, die größte Handelsplattform für Kryptowährungen der Welt.
2. Trump steht vor historischer Anklage
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist Berichten zufolge von einer Bundesjury wegen des falschen Umgangs mit Geheimdokumenten angeklagt worden. Damit ist er der erste Ex-Präsident, der von der Bundesregierung angeklagt wurde.
Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Person, dass Trump in sieben Punkten angeklagt wurde, unter anderem wegen Behinderung der Justiz und Falschaussagen. Ein Anwalt, der Trump vertritt, bestätigte gegenüber CNN die Anklagepunkte.
Trump selbst äußerte sich in den sozialen Medien zu dem Thema und sagte, er sei von seinen Anwälten darüber informiert worden, dass er im Kontext des Umgangs mit geheimen Dokumenten in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida angeklagt werde. Er fügte hinzu, er sei vor ein Bundesgericht in Miami geladen worden.
Eine offizielle Stellungnahme des Justizministeriums steht noch aus.
Die rechtlichen Probleme für Trump, der auch für die Präsidentschaft im Jahr 2024 kandidiert, nehmen damit weiter zu. Ihm wird außerdem vor einem bundesstaatlichen Gericht vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Trump bestreitet die Vorwürfe.
3. Chinesische Inflationszahlen unterstreichen stotternde Erholung
Die chinesischen Produzentenpreise sind im Mai so schnell gefallen wie seit 2016 nicht mehr. Die Verbraucherpreise stiegen zudem weniger stark als gedacht. Dadurch verstärkten sich die Sorgen um das Nachfrageverhalten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Während die USA und Europa einen anhaltenden Kampf gegen die hohe Inflation führen, könnte China mit dem entgegengesetzten Problem konfrontiert sein. Der Konjunkturaufschwung im 1. Quartal, der auf die Aufhebung der Beschränkungen aus der Pandemiezeit folgte, scheint sich abzuschwächen. Analysten warnen, dass die jüngsten Daten darauf hindeuten, dass das Land auf eine Deflation und eine allgemeine wirtschaftliche Abschwächung zusteuert.
Der chinesische Erzeugerpreisindex ist im vergangenen Monat um 4,6 % gesunken, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Dies war der achte monatliche Rückgang in Folge. Parallel dazu stiegen die Verbraucherpreise auf Jahresbasis um 0,2 % und lagen damit leicht über dem Wert vom April. Ökonomen hatten mit einem Preisplus von 0,3 % gerechnet.
Die düsteren Inflationsdaten vom Freitag kommen trotz mehrerer Bemühungen Pekings, die hiesige Liquidität zu stützen. Chinas größte staatliche Banken haben diese Woche die Zinssätze für Yuan-Einlagen gesenkt und damit möglicherweise eine umfangreichere Zinssenkung durch Chinas Zentralbank eingeläutet.
4. Futures uneinheitlich
Die US-Aktienfutures zeigen sich am Freitag bisher uneinheitlich, nachdem der US-Leitindex S&P 500 gestern auf seinem bisher höchsten Schlussstand in diesem Jahr geklettert war.
Aktuell gibt der S&P 500-Future 0,05 % nach, der Dow Jones-Future verliert 0,13 % und der Nasdaq 100-Future legt 0,06 % zu.
Die wichtigsten Börsenbarometer schlossen den regulären Handelstag gestern alle im grünen Bereich, wobei der S&P 500 um 0,62 % auf 4.293,93 Punkte zulegte. Damit erreichte der US-amerikanische Leitindex den höchsten Schlussstand in diesem Jahr. Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial stieg um 0,5 %, während der technologielastige Nasdaq Composite um 1,02 % zulegte.
Sowohl der S&P als auch der Dow steuern auf ein Wochenplus zu, während der Nasdaq seine sechswöchige Gewinnserie beenden dürfte.
5. Öl volatil nach schwachen China-Daten
Der Ölpreis zeigte sich am Freitag unbeständig, nachdem die Inflationsdaten aus China weitere Befürchtungen geschürt hatten, dass sich das Wirtschaftswachstum des weltweit größten Ölimporteurs verlangsamen könnte.
Unterdessen haben sowohl die USA als auch der Iran Berichte dementiert, wonach sie kurz vor einem Atomabkommen stehen. Diese Äußerungen trugen dazu bei, Spekulationen zu beenden, dass der Iran wieder Öl für den Weltmarkt liefern wird.
Aktuell wird US-Rohöl 0,38 % höher bei 71,56 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 0,41 % auf 76,27 USD pro Barrel zulegt.