DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Chef des Netzbetreibers Amprion, Hans-Jürgen Brick, warnt bei einem zögerlichen Netzausbau vor Stromausfällen. 'Die Situation ist schon jetzt zeitweise kritisch, und es wird immer schwieriger, das System stabil zu betreiben', sagte Brick dem 'Handelsblatt' (Dienstagausgabe). Finanziell und technisch sei der durch die Energiewende nötig gewordene Netzausbau zu schaffen. 'Die größte Herausforderung ist der Zeitdruck und die Akzeptanz in der Bevölkerung.'
Mit Blick auf den Unmut in der Bevölkerung über den Bau neuer Stromtrassen sagte Brick: 'Wir merken, dass es häufig am grundsätzlichen Verständnis dafür fehlt, wie sehr die Energiewende unsere Energieversorgung verändern wird.' Es gehe nicht nur darum, bis 2050 so viele Windräder und Solaranlagen zu bauen, dass 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden könnten. 'Weil Wind- und Solarstrom nicht zuverlässig sind, benötigen wir nach wie vor konventionelle Kraftwerke zur Absicherung. Und wir brauchen zusätzliche Leitungen, um den Strom besser zu verteilen.'/fn/stk