Investing.com - Die Finanzbedingungen in den USA haben sich in der Woche bis zum 18. März abermals verschärft.
Der von der Federal Reserve errechnete National Financial Conditions Index, kurz NFCI, stieg mit -0,33 auf den höchsten Stand seit September 2016. Die Indikatoren Risk und Credit erhöhten sich auf -0,09 bzw. -0,11, während die Komponente Leverage konstant bei -0,12 lag, wie die Notenbank in ihrer wöchentlichen Publikation mitteilte.
Werte über Null zeigen im historischen Vergleich ein enges Finanzierungsumfeld an. Ein freundliches Finanzumfeld zeigt der NFCI ab Werten unter Null. Der Stressindex zeigt die aktuellen Bedingungen am US-Aktien-, Geld- und Anleihenmärkten sowie im Schattenbankensystem.
Anfang Juli erreichte der NFCI mit -0,73 sein Tief. Danach setzte eine Konsolidierung ein, die Anfang des Jahres in einem beträchtlichen Anstieg des Index mündete. Das ging einher mit zunehmenden Sorgen vor einer galoppierenden Inflation, die zuletzt mit knapp 8 Prozent auf Verbraucherebene ihren höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren erreicht hat.
Als Antwort auf den Preissprung erhöhte die Federal Reserve letzte Woche zum ersten Mal seit 2018 wieder ihren Leitzins. Dieser wurde um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent angehoben. Weitere Zinserhöhungen sollen in diesem Jahr folgen. Das geht aus der Dot-Plot-Matrix hervor, die die Zinserwartungen der US-Notenbanker widerspiegelt und gemeinsam mit der jüngsten geldpolitischen Entscheidung der Fed veröffentlicht wurde.
Fed-Chef Jerome Powell hatte erst am Montag die Notwendigkeit schneller Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung der himmelhohen Inflation bekräftigt. Falls erforderlich, könnte die Federal Reserve die Leitzinsen auf einer oder mehreren Sitzungen um mehr als einen Viertelpunkt anheben.
Goldman Sachs (NYSE:GS) rechnet inzwischen mit zwei Zinserhöhungen um jeweils einen halben Prozentpunkt - eine auf der Mai-Sitzung und eine weitere im Juni -, auf die bis Ende nächsten Jahres sechs weitere Erhöhungen um jeweils einen Viertelpunkt folgen sollen. Den Startschuss für die Verkleinerung der fast 9 Billionen Dollar schweren Fed-Bilanz, auf die sich der Großteil der Lockerungsmaßnahmen der Notenbank als Reaktion auf die Pandemie konzentriert hat, dürfte sie ebenfalls im Mai geben.
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